25. April, 2025

Pharma

Merck strebt Übernahme von Springworks Therapeutics im Milliardenbereich an

Der Darmstädter Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck steht offenbar kurz vor einer signifikanten Akquisition, die das Onkologie-Segment des Unternehmens nachhaltig verstärken könnte. In intensiven und weit fortgeschrittenen Verhandlungen strebt Merck die Übernahme des in den USA ansässigen Unternehmens Springworks Therapeutics an, das sich auf die Entwicklung von Therapieansätzen für seltene Krebserkrankungen spezialisiert hat. Das geplante Transaktionsvolumen beläuft sich auf etwa 3,5 Milliarden US-Dollar, was umgerechnet etwa 3,1 Milliarden Euro entspricht.

Gemäß aktuellen Medienberichten soll der Übernahmepreis etwa 47 US-Dollar je Aktie betragen. Obwohl eine rechtsverbindliche Vereinbarung noch nicht abgeschlossen ist, wird der Markt bereits von Optimismus getragen: Die Merck-Aktien zeigten sich am Freitagmorgen mit einem Anstieg um ca. ein Prozent, während die Wertpapiere von Springworks am Vorabend in New York um bemerkenswerte neun Prozent zulegten.

Marktanalysten, darunter Richard Vosser von der Bank JPMorgan, betrachten diesen strategischen Schritt als sinnvoll und erwarten von der Akquisition eine spürbare Erweiterung des Healthcare-Portfolios von Merck. Dies könnte dazu beitragen, einen drohenden Rückgang in der Umsatzentwicklung dieser Sparte zu kompensieren. Die finanziellen Rahmenbedingungen der Transaktion erscheinen tragfähig; ursprüngliche Annahmen bewegten sich sogar in einem Spektrum von vier bis fünf Milliarden Dollar, was die gegenwärtige Einschätzung als verhältnismäßig kosteneffizient erscheinen lässt.

Springworks, im Jahr 2017 als Spin-off von Pfizer gegründet, fokussiert sich auf Behandlungen spezifisch für seltene Krebserkrankungen. Das Unternehmen konnte bereits bedeutende Erfolge verzeichnen, darunter die Zulassung eines Therapeutikums zur Behandlung von Weichteiltumoren in fortgeschrittenem Stadium in den USA.

Für Merck handelt es sich um die bedeutendste M&A-Aktivität seit dem Erwerb des amerikanischen Halbleiterzulieferers Versum Materials im Jahr 2019. Die bisher größte Übernahme in der Firmengeschichte war indes der Kauf des Laborproduktherstellers Sigma-Aldrich im Jahr 2015. Diese strategischen Initiativen verdeutlichen den anhaltenden Bedarf von Merck, seine Forschung und Entwicklung voranzutreiben und neue Arzneimittel bis zur Marktreife zu entwickeln, insbesondere angesichts des Scheiterns einiger vielversprechender Projekte in der Vergangenheit.