18. November, 2024

Quartalszahlen 2024

Mercks Umsatz steigt, Gewinn sinkt: Was läuft schief?

Trotz steigender Umsätze in Pharma und Halbleiter muss Merck einen Rückgang des Betriebsgewinns hinnehmen, beeinträchtigt durch Rückschläge in der Arzneimittelentwicklung.

Mercks Umsatz steigt, Gewinn sinkt: Was läuft schief?
Trotz zweistelliger Umsatzzuwächse in innovativen Bereichen wie der KI-Halbleitertechnologie kämpft Merck mit sinkenden Gewinnen, eine Entwicklung, die Risiken in der Unternehmensstrategie offenlegt.

Der Darmstädter Pharmariese Merck erlebt ein Paradoxon, das viele seiner Industriegenossen nur zu gut kennen: Während die Umsätze in kritischen Geschäftsbereichen wie Arzneimitteln und Halbleitermaterialien ansteigen, kämpft das Unternehmen mit sinkenden Gewinnen.

Im zweiten Quartal dieses Jahres konnte Merck seinen Umsatz um ein Prozent auf über 5,3 Milliarden Euro steigern, getrieben vor allem durch robuste Verkäufe in der Pharma- und Elektroniksparte.

Stärke im Pharmasektor

Besonders bemerkenswert ist das Wachstum im Pharmasektor, wo Merck mit seinen Krebsmedikamenten erhebliche Zuwächse verzeichnen konnte. Diese Sparte bleibt ein leuchtender Stern in Mercks Portfolio, insbesondere in einer Zeit, in der innovative Therapien entscheidend sind für das Wohl der Patienten und das finanzielle Rückgrat des Unternehmens.

Ein weiterer bedeutender Wachstumstreiber war die Elektroniksparte, die von einer Erholung im Halbleiterbereich profitierte. Die Nachfrage nach Halbleitermaterialien, insbesondere für Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz, ist sprunghaft angestiegen, was sich in zweistelligen Umsatzsteigerungen in diesem Segment niederschlug.

Die Entwicklung spiegelt die wachsende Bedeutung von Hochtechnologielösungen in der globalen Wirtschaft wider.

Herausforderungen im operativen Geschäft

Trotz der positiven Umsatzentwicklung sank der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA pre) um 2,9 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang war eine Rückstellung im Zusammenhang mit einem gescheiterten Arzneimittel, das in klinischen Studien nicht die erwarteten Ergebnisse lieferte.

Der Rückschlag unterstreicht die volatilen Risiken in der Pharmaforschung und deren potenziellen Einfluss auf die Finanzergebnisse.

Das Nettoergebnis litt ebenfalls unter diesen Entwicklungen, mit einem Rückgang von 14,3 Prozent auf 605 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen sind ein klarer Hinweis auf die Herausforderungen, denen sich Merck gegenübersieht, während es versucht, Innovationen voranzutreiben und gleichzeitig finanzielle Stabilität zu wahren.