29. April, 2025

Pharma

Merck intensiviert seine Onkologie-Strategie durch milliardenschweren Akquisition.

Der renommierte Chemie- und Pharmakonzern Merck, mit Sitz in Darmstadt, hat einen bedeutenden Schritt im Bereich der Onkologie unternommen: Für einen Kaufpreis von drei Milliarden Euro erwirbt das Unternehmen das amerikanische Biotech-Unternehmen Springworks Therapeutics. Mit diesem strategischen Erwerb erweitert Merck sein Portfolio im Bereich der Krebsmedizin erheblich. Die Transaktion erfolgt zu einem Preis von 47 US-Dollar pro Aktie von Springworks, was diese Übernahme zur umfangreichsten Akquisition von Merck innerhalb der letzten Jahre macht.

Belén Garijo, Vorstandsvorsitzende von Merck, unterstreicht die strategische Bedeutung dieses Deals. Sie betrachtet diesen Schritt als ein entscheidendes Manöver, um die Fokusausrichtung des Unternehmens auf seltene Tumorerkrankungen zu intensivieren, das Umsatzwachstum zu beschleunigen und die Unternehmenspräsenz auf dem wettbewerbsintensiven US-amerikanischen Markt signifikant zu stärken. Der Abschluss der Übernahme ist für das zweite Halbjahr vorgesehen, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Springworks-Aktionäre sowie durch relevante Regulierungsbehörden.

Springworks Therapeutics, dessen Hauptsitz sich in Connecticut befindet, wurde 2017 durch eine Ausgliederung von Pfizer gegründet und hat sich auf die Entwicklung von Therapien gegen seltene Tumorerkrankungen und Blutkrebs spezialisiert. Besonders hervorzuheben ist ein bereits in den USA zugelassenes Medikament zur Behandlung von fortschreitenden Weichteiltumoren, welches derzeit auch eine Zulassung für den europäischen Markt anstrebt. Der Erwerb stellt für Merck eine wertvolle Chance dar, sich als führender Akteur in dieser spezialisierten Medizinsparte zu positionieren.

Trotz positiver Wachstumszahlen sieht sich die Pharmasparte von Merck unter Druck, kontinuierlich neue therapeutische Hoffnungsträger auf den Markt zu bringen. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben zu einer Neuausrichtung der Strategien durch verstärkte Partnerschaften und Lizenzvergaben geführt; jedoch gewinnt die Strategie der strategischen Übernahmen wieder an Bedeutung. Die aktuelle Transaktion mit Springworks verdeutlicht diesen Ansatz. Laut Garijo verfügt Merck auch nach diesem milliardenschweren Kauf über die finanzielle Stärke, um weitere große Akquisitionen in der Zukunft zu tätigen.

Die letzte bedeutende Übernahme von Merck betraf den Kauf des US-amerikanischen Halbleiterzulieferers Versum Materials, welcher 2019 zum Preis von 5,8 Milliarden Euro getätigt wurde. Die bisher größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte war jedoch der Erwerb von Sigma-Aldrich im Jahr 2015, der Merck 13 Milliarden Euro kostete. Diese Transaktion verdeutlicht Mercks Engagement für stetige Expansion und strategische Integration im globalen Markt.