Mercedes-Benz hat angekündigt, seine operative Marge im Pkw-Segment bis 2027 wieder auf zweistellige Werte anheben zu wollen. Ein umfassendes Sparprogramm soll diesem ambitionierten Ziel den Weg ebnen. Finanzvorstand Harald Wilhelm äußerte in Sindelfingen, dass die Produktionskapazitäten in Deutschland gestrafft und sowohl Material- als auch Produktionskosten gesenkt werden sollen. Ziel ist es, die weltweite Produktionskapazität von aktuell 2,5 Millionen Fahrzeugen auf 2,0 bis 2,2 Millionen zu reduzieren.
Im vergangenen Jahr fiel die Gewinnmarge im Pkw-Geschäft von 12,6 auf 8,1 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet der Autobauer mit einer operativen Marge von 6 bis 8 Prozent. Erschwerend könnten sich mögliche US-Zölle auswirken, die die Marge um bis zu einem Prozentpunkt schmälern könnten.
Ein signifikantes Ziel des Sparprogramms ist die Reduktion der Produktionskosten um 10 Prozent bis 2027. Mindestens 8 Prozent Einsparungen sind bei den Materialkosten vorgesehen und auch die Fixkosten werden weiter überprüft. In Deutschland plant Mercedes-Benz, die Kapazität der Werke von einer Million auf 900.000 Fahrzeuge zu reduzieren. Stellenabbau soll in erster Linie durch natürliche Fluktuation erreicht werden. Eine Werksschließung in Deutschland ist nicht geplant. Stattdessen soll der Anteil der Produktion in Niedriglohnländern Europas von 15 auf 30 Prozent erhöht werden. Zu den Produktionsstandorten in Europa zählen die Werke in Sindelfingen, Rastatt, Bremen und das ungarische Kecskemét.