25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Mercedes-Benz kämpft mit Herausforderungen in China: Gewinn bricht ein

Mercedes-Benz kämpft mit Herausforderungen in China: Gewinn bricht ein

Mercedes-Benz hat im dritten Quartal einen signifikanten Gewinneinbruch hinnehmen müssen, was vor allem auf die schleppende Marktdynamik in China zurückzuführen ist. Der Gewinn des deutschen Automobilherstellers hat sich halbiert. Die Probleme im Geschäft mit den PKW sind insbesondere durch den intensiven Wettbewerb und die schwache allgemeine Wirtschaftslage der Volksrepublik bedingt.

Finanzchef Harald Wilhelm machte deutlich, dass die aktuellen Finanzergebnisse den Selbstansprüchen von Mercedes-Benz nicht genügen. Das Augenmerk soll nun verstärkt auf Kosteneffizienz gelenkt werden. Bereits im letzten Monat wurden die Gewinnerwartungen für das kommende Jahr nach unten korrigiert, was einen Rückgang der Mercedes-Aktienkurse zur Folge hatte. Seit ihrem Peak im April mit über 77 Euro ist die Aktie um etwa 25 Prozent gefallen.

Im PKW-Kerngeschäft erreichte Mercedes eine operative Gewinnmarge von lediglich 4,7 Prozent vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten, im Vergleich zu 12,4 Prozent im Vorjahr. Diese Entwicklung kam für Analysten überraschend. Probleme bereitet insbesondere der chinesische Markt, wo die hochpreisigen Fahrzeuge von Mercedes nicht wie erwartet nachgefragt werden. Die angespannte Wirtschaftslage, speziell im chinesischen Immobiliensektor, lässt vermögende Kunden zurückhaltender agieren.

Des Weiteren verschärft sich der Wettbewerb mit inländischen Herstellern, allen voran im stark wachsenden Elektrofahrzeug-Segment. Während Mercedes elektrische Modelle wie der EQS noch auf ihren Durchbruch warten, sah sich der Konzern gezwungen, im dritten Quartal hohe zweistellige Millionenbeträge in Rabatte und Vertriebsunterstützung zu investieren.

Nach der bereits zweiten Reduktion der Gewinnprognosen in diesem Jahr wurden auch die Umsatz- und Absatzerwartungen gesenkt. Mercedes verzeichnete einen Rückgang von 1,4 Prozent beim Absatz von PKW auf 503.573 Einheiten im dritten Quartal. Während die Verkaufspreise nicht weiter gesteigert werden konnten, verkaufte das Unternehmen zudem einen geringeren Anteil hochpreisiger Modelle.

Auf der positiven Seite übertraf Mercedes die Erwartungen beim Free Cashflow im Industriegeschäft. Der Free Cashflow betrug 2,39 Milliarden Euro und lag somit über dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf gesunkene Vorräte zurückzuführen, die weniger Kapital binden. Anleger sehen diesen Anstieg positiv, da er Potenzial für Aktienrückkäufe bietet, was den Gewinnanteil je Aktie erhöhen und den Kurs stützen kann.