20. September, 2024

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Mercedes-Benz Aktie stürzt nach Gewinnwarnung ab

Mercedes-Benz Aktie stürzt nach Gewinnwarnung ab

Die Aktien von Mercedes-Benz erlitten am Freitag einen Rückgang um mehr als 7 Prozent, nachdem der deutsche Automobilhersteller seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr aufgrund einer 'weiteren Verschlechterung' der chinesischen Nachfrage gesenkt hatte. Das Stuttgarter Unternehmen gab am späten Donnerstagabend bekannt, dass es nun eine Umsatzrendite im Bereich von 7,5 Prozent bis 8,5 Prozent erwartet, im Vergleich zur früheren Prognose von 10 Prozent bis 11 Prozent. Vorstandschef Ola Källenius erklärte den Analysten am Freitag, dass die Probleme des Unternehmens 'hauptsächlich [aus] China' stammten, fügte jedoch hinzu, dass auch auf anderen Märkten, wie in Europa, Mercedes-Benz weiterhin 'die [Auswirkungen] höherer Zinsen' spüre. Die Aktien des Unternehmens fielen im frühen Handel über 7 Prozent und brachten dem Konzern eine Marktkapitalisierung von etwa 59 Milliarden Euro ein. Mercedes-Benz ist der jüngste deutsche Automobilhersteller, der Bedenken hinsichtlich der schwachen Nachfrage in China, dem weltweit größten Automarkt, äußert, auf den alle Autohersteller des Landes stark angewiesen sind, um Umsätze und Gewinne zu erzielen. Das Unternehmen erklärte am Donnerstag, dass der Absatz im 'Top-End-Segment' besonders betroffen sei, was seiner Strategie der sogenannten Premiumisierung einen Schlag versetzte. Mercedes-Benz hatte versucht, teurere, margenstarke Autos zu entwickeln und zu verkaufen, von denen es annahm, dass sie weniger anfällig für makroökonomische Schwankungen seien. Zudem rechnet das Unternehmen nicht damit, dass sich die Nachfrage nach höherpreisigen Autos in China in der zweiten Jahreshälfte erholen wird. Diese Aussagen folgen auf Warnungen anderer Gruppen über den chinesischen Markt, darunter der Konkurrent BMW, der Anfang September seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt und davor gewarnt hatte, dass die schwache chinesische Nachfrage die Lieferungen beeinträchtigen würde. Im Juli gab auch der Luxusautohersteller Porsche eine Gewinnwarnung heraus und berichtete, dass die Verkäufe in China in den sechs Monaten bis Juni um ein Drittel zurückgegangen seien. Mercedes-Benz erklärte am Donnerstag, dass das BIP-Wachstum in China 'weiter an Schwung verloren' habe, was auf eine schwächere Konsumnachfrage sowie den anhaltenden Abschwung im Immobiliensektor zurückzuführen sei. Die Ganzjahresgewinne vor Zinsen und Steuern werden nun deutlich unter den 19,7 Milliarden Euro erwartet, die der Konzern im vergangenen Jahr gemeldet hat, im Vergleich zu vorherigen Prognosen von 'leicht darunter'.