Ein Schritt, der mehr als symbolisch ist: Argentiniens Präsident Javier Milei erhält die italienische Staatsbürgerschaft, verliehen durch Premierministerin Giorgia Meloni.
Dieser Akt stärkt nicht nur die historischen Bande zwischen beiden Ländern, sondern positioniert Italien strategisch im internationalen Handel mit Südamerika.
Ein Italiener im Herzen und auf dem Papier
„Ich bin zu 75 Prozent Italiener“, erklärte Javier Milei im Februar während eines Besuchs in Rom. Mit dieser Aussage unterstrich der argentinische Präsident nicht nur seine familiären Wurzeln – seine Großeltern wanderten einst aus Kalabrien nach Argentinien aus –, sondern auch seine Verbundenheit zu Italien.
Meloni, beeindruckt von dieser Aussage und den historischen Verbindungen, unterstützte persönlich die Vergabe der italienischen Staatsbürgerschaft an Milei und seine Schwester Karina, die Generalsekretärin der argentinischen Präsidentschaft.
Dieser diplomatische Schritt basiert auf dem „ius sanguinis“, dem italienischen Abstammungsrecht, das Nachfahren italienischer Staatsbürger die Möglichkeit bietet, die italienische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Doch hinter diesem Schritt steckt mehr als emotionale Verbundenheit.
Melonis strategische Absichten
Italien verfolgt unter Meloni eine gezielte außenpolitische Strategie, um die Beziehungen zu Argentinien und Südamerika zu intensivieren. Dieser Schritt ist eine Antwort auf die wachsende Unsicherheit im internationalen Handel, insbesondere angesichts der potenziellen Einführung neuer Zölle unter einer möglichen zweiten Präsidentschaft von Donald Trump in den USA.
Für Italien, das sich als Brücke zwischen Europa und Südamerika versteht, ist Argentinien ein strategisch wichtiger Handelspartner. Die diplomatische Geste gegenüber Milei könnte die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern stärken und Italien eine stärkere Position im Mercosur-Bündnis sichern.
Milei als Gast bei Atreju
Am Samstag wird Milei auf dem von Melonis Partei organisierten Polit-Festival „Atreju“ im historischen Circo Massimo in Rom sprechen. Dieses jährliche Event dient nicht nur der Parteipolitik, sondern auch der Vernetzung internationaler Partner. Mileis Teilnahme untermauert die symbolische und strategische Bedeutung der neuen bilateralen Beziehung.
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Auswirkungen auf internationale Beziehungen
Die Entscheidung, Milei die italienische Staatsbürgerschaft zu verleihen, hat jedoch auch eine Signalwirkung auf die internationale Bühne. Während Trump in den USA mit protektionistischen Maßnahmen droht, zeigt Italien, dass es auf Kooperation setzt, um seine wirtschaftlichen Interessen abzusichern.
Für Milei, der seit seinem Amtsantritt mit einem radikal liberalen Wirtschaftskurs und diplomatischen Überraschungen Schlagzeilen macht, ist die italienische Staatsbürgerschaft mehr als ein Prestigegewinn. Sie stärkt seine Verbindungen zu Europa und könnte ihm bei zukünftigen Handelsverhandlungen Vorteile verschaffen.