12. Dezember, 2024

Wirtschaft

Mehrwertsteuer im Fokus: Ein Labyrinth aus Widersprüchen

Mehrwertsteuer im Fokus: Ein Labyrinth aus Widersprüchen

Selten geht es widersprüchlicher zu als im deutschen Mehrwertsteuersystem. Während für Schnittblumen lediglich sieben Prozent Mehrwertsteuer fällig sind, schlagen Topfblumen mit vollen 19 Prozent zu Buche. Kurios mutet es auch an, dass Babybrei keinen Steuerrabatt genießt, während Hundefutter durchaus unter die günstigeren Bedingungen fällt. Ebenso erstaunlich: Edle Trüffel werden mit dem ermäßigten Steuersatz bedacht, der eigentlich grundlegenden Bedarfsartikeln vorbehalten sein sollte, während unverzichtbare Alltagsgegenstände wie Windeln mit dem vollen Satz besteuert werden.

Der neue Vorstoß von Olaf Scholz, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auf fünf Prozent zu senken, zielt ebenso am Kern des Problems vorbei wie der Vorschlag der CSU, Grundnahrungsmittel gänzlich von der Umsatzsteuer zu befreien. Eine sinnvolle Herangehensweise wäre es, wenn die neue Regierung die Vielzahl an Ausnahmen und Spezialregelungen durch eine grundlegende Reform übersichtlicher gestalten und den reduzierten Tarif wirklich nur auf das Nötigste beschränken würde.