21. Februar, 2025

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Mehrheit der Deutschen sieht Energiewende als notwendig, aber riskant

Mehrheit der Deutschen sieht Energiewende als notwendig, aber riskant

Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt: Die Mehrheit der Deutschen steht hinter der Energiewende, auch wenn diese für viele mehr Risiken als Chancen birgt. So halten 60 Prozent der Befragten den klimafreundlichen Umbau des Energiesystems für nötig. Gegner dieser Ansicht machen lediglich 15 Prozent aus. Die Befragung, die von der BMW Foundation Herbert Quandt und dem Fraunhofer Institut in Auftrag gegeben wurde, ist Bestandteil des Projekts "Werkstatt des Wandels", das unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht.

Trotz dieses klar prognostizierten Trends sinkt die Sorge um den Klimawandel in Deutschland. 2019, als die Fridays for Future-Bewegung erhebliche Aufmerksamkeit erregte, machten sich noch 51 Prozent der deutschen Bevölkerung große Sorgen um die Erderwärmung. Inzwischen ist dieser Anteil auf 36 Prozent gesunken. Die Meinungsforscher führen dies vor allem auf eine Verschiebung der öffentlichen Aufmerksamkeit hin zu den Themen Sicherheit, wirtschaftliche Entwicklung, Energieversorgung und Migration zurück.

Gleichwohl wird die Energiewende mehrheitlich befürwortet, doch viele Befragte erkennen darin Gefahrenpotenzial. 35 Prozent sehen mehr Risiken als Chancen im Prozess der Energiewende, was vor allem auf Besorgnis über die Energieversorgung zurückzuführen ist, die durch den Ukraine-Konflikt verstärkt wurde. Nur 22 Prozent glauben noch an eine führende Rolle deutscher Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, während 36 Prozent eine abnehmende Wettbewerbsfähigkeit befürchten.

Trotz der Bedenken erwarten zwei Drittel der Befragten eine deutliche Veränderung des Landschaftsbildes durch den Bau neuer Windräder und Stromleitungen. Bemerkenswerterweise stören diese Veränderungen nur einen Bruchteil derjenigen, die sie aktiv wahrnehmen oder prophezeien. Zudem erachten 43 Prozent einen Wiedereinstieg in die Kernkraftnutzung als sinnvoll, um die Energieversorgung sicherzustellen.