12. Dezember, 2024

Wirtschaft

Mega-Fusion im Einzelhandel gekippt: Kroger und Albertsons scheitern mit Milliarden-Deal

Mega-Fusion im Einzelhandel gekippt: Kroger und Albertsons scheitern mit Milliarden-Deal

Zwei der größten Lebensmittelketten der USA, Kroger und Albertsons, hatten ambitionierte Pläne: Eine Fusion im Wert von 24,6 Milliarden Dollar sollte ein beispielloses Netzwerk quer durch 48 Bundesstaaten und den District of Columbia erschaffen. Ziel war es, frische und erschwingliche Lebensmittel landesweit anzubieten und ein erstklassiges, nahtloses Ökosystem zu schaffen.

Euphorisch sprach Kroger-CEO W. Rodney McMullen noch bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen im Dezember 2022 von den komplementären Stärken beider Organisationen und der Vision, den Kunden ein noch besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Doch das Vorhaben stieß auf starken Widerstand der Federal Trade Commission, die argumentierte, dass die Übernahme von Albertsons durch Kroger zu weiteren Preissteigerungen für alltägliche Güter führen würde, was die ohnehin angespannte finanzielle Lage der Verbraucher verschärfen könnte.

McMullen zeigte sich trotz der rechtlichen Herausforderungen optimistisch und betonte die Stärke der Position von Kroger, unabhängig vom Ausgang der Verfahren. Er betonte, dass Kroger auch ohne Fusionen erfolgreich operieren könne und nicht zwingend nach einem "nächsten Albertsons" suchen müsse.

Die Strategie der Standhaftigkeit wurde nun auf die Probe gestellt, als gleich zwei Gerichte den milliardenschweren Zusammenschluss blockierten. U.S. District Court Judge Adrienne Nelson erließ nach einem dreiwöchigen Verfahren in Portland eine einstweilige Verfügung gegen die Fusion. Sie argumentierte, dass Supermärkte sich deutlich von anderen Lebensmittelhändlern unterscheiden und keine direkten Konkurrenten zu großen Anbietern wie Walmart oder Amazon seien. Ein Zusammenschluss würde den Wettbewerb zwischen Albertsons und Kroger ausschalten und potenziell die Preise für Verbraucher in die Höhe treiben, so Nelson.

Am selben Tag untersagte Richter Marshall Ferguson in Seattle die Fusion in Washington endgültig, da sie den Wettbewerb im Bundesstaat beeinträchtigen und gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen würde.