Medios, das auf Individualmedizin spezialisierte Berliner Pharmaunternehmen, hat unerwartet seine Jahresziele gesenkt. Noch vor einem Monat hatte der Vorstand nach einem vielversprechenden Quartal seine Prognosen bekräftigt. Doch die erhofften Einnahmen blieben aus, was CEO Matthias Gärtner in einem Gespräch mit der dpa-AFX erklärte. Er betonte, dass sich das Geschäft in die kommenden Monate verschieben dürfte, weshalb die Umsatzziele angepasst wurden.
An der Börse reagierten die Aktien enttäuschend und fielen um über acht Prozent auf 11,68 Euro, das niedrigste Niveau seit 2017. Seit Ende der Pandemie, als Medios an der Börse Rekordwerte über 40 Euro verzeichnete, befindet sich der Aktienkurs im Rückgang. Für 2024 prognostiziert der Vorstand einen Umsatzwachstum um knapp drei Prozent auf etwa 1,85 Milliarden Euro. Zuvor war von einem Anstieg auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro die Rede.
Die Erwartungen an das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) wurden ebenfalls nach unten korrigiert. Statt der ursprünglich anvisierten 82 bis 91 Millionen Euro rechnet Medios nun mit 80 Millionen Euro, wobei das Vorjahresergebnis bei 60,5 Millionen Euro lag. Das Unternehmen hatte den Markt bereits auf eine untere Zielspanne vorbereitet, bedingt durch regulatorische Herausforderungen und verzögerte Übernahmen, wie die des niederländischen Pharmaunternehmens Ceban Pharmaceuticals.
Trotz der aktuellen Hürden betont Matthias Gärtner die positive Entwicklung von Medios. Eine erhebliche Anpassung der operativen Marge von 3,4 auf 4,3 Prozent bestätigt den Aufwärtstrend. Die Ziele für 2025 sollen im Februar bekannt gegeben werden.