Der italienischen Banklandschaft bietet sich derzeit ein spannendes Schauspiel: Mediobanca, eine der renommiertesten Finanzinstitute Italiens, hat das Übernahmeangebot durch die Banca Monte dei Paschi di Siena mit Entschlossenheit zurückgewiesen. In einer unverblümten Stellungnahme machte der Verwaltungsrat von Mediobanca deutlich, dass die von Monte Paschi unterbreitete Offerte sowohl aus branchenbezogener als auch finanzieller Sicht jeglicher Vernunft entbehre und daher als destruktiv abgetan werden müsse.
Monte Paschi, die nach ihrer staatlichen Rettung nun wieder finanzielle Stärke zeigt, überraschte mit dem Übernahmeangebot für Mediobanca. Das Angebot sah den Austausch von 23 eigenen Aktien für jeweils 10 Anteile von Mediobanca vor und setzte deren Wert auf 12,2 Milliarden Euro, basierend auf den Schlusskursen vom vergangenen Montag. Dies steht im Vergleich zur aktuellen Marktkapitalisierung von Mediobanca, die bei etwa 13,4 Milliarden Euro liegt, und den rund 7,9 Milliarden Euro von Monte Paschi.
Der jüngste Vorstoß von Monte Paschi ist ein weiteres Kapitel im dynamischen Fusionspoker der italienischen Bankenlandschaft. Hierbei fällt auch die Rolle des Börsenriesen Unicredit ins Auge, der nicht nur Ambitionen hinsichtlich Banco BPM zeigt, sondern auch merklich bei der deutschen Commerzbank investiert ist. Banco BPM selbst hatte im November ein Übernahmeangebot für den Vermögensverwalter Anima präsentiert. Die Branche bleibt in Bewegung, während die Akteure ihre strategischen Positionen neu definieren.