23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Medienlandschaft im Umbruch: Söder fordert vereinte Plattformstrategie

Medienlandschaft im Umbruch: Söder fordert vereinte Plattformstrategie

Im Rahmen der Medientage München hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Idee einer gemeinsamen Plattform von öffentlich-rechtlichen und privaten Medien in Deutschland befürwortet. Dieser Schritt könnte als strategischer Vorteil im weltweiten Wettbewerb betrachtet werden. Bei diesem Vorstoß trifft er jedoch auf unterschiedliche Meinungen in der Medienwelt. Während ARD und ZDF bereits an einer gemeinsamen Technologie für ihre Mediatheken arbeiten, kritisierte Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich Vorbehalte des Bundeskartellamts gegenüber gemeinsamen Plattformprojekten, die bislang zum Scheitern verurteilt waren. In der Diskussion meldete sich auch Markus Breitenecker von ProSiebenSat.1 zu Wort und sprach sich gegen eine einzige allumfassende Superplattform aus. Stattdessen präferiert er Kooperationen, bei denen Medienhäuser Inhalte wechselseitig auf den Plattformen der Konkurrenten zugänglich machen. Diese Art der Zusammenarbeit ist in Form einzelner Angebote bereits in einigen Mediatheken realisiert. Einen weiteren Diskussionspunkt stellte Söders klare Ablehnung einer Erhöhung des Rundfunkbeitrags für ARD, ZDF und Deutschlandradio dar. Er forderte zunächst Reformen, bevor über eine Anhebung des Beitrags nachgedacht werde. Trotz der Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), den Beitrag um 58 Cent auf 18,94 Euro pro Monat zu erhöhen, fordert Söder Maßhaltung von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Diese Woche treffen sich die Ministerpräsidenten in Leipzig, um über die Zukunft der Rundfunkreform und der Beitragsanpassung zu verhandeln. Da das Ergebnis dieser Gespräche offen ist und jedes Land ein Vetorecht besitzt, könnte ein Scheitern der Einigung den Fall vor das Bundesverfassungsgericht bringen.