Eine aktuelle Studie von DAK-Gesundheit und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf liefert besorgniserregende Einblicke in den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Über eine Million junger Menschen sind durch ihren Mediengebrauch belastet, insbesondere soziale Medien bergen laut der Untersuchung ein hohes Suchtpotenzial. Knapp fünf Prozent der 10- bis 17-jährigen Nutzer gelten als abhängig, während über ein Viertel dieser Altersgruppe ein riskantes oder krankhaftes Nutzungsverhalten aufzeigen.
Besonders auffällig ist die steigende Zahl von problematischen Nutzern seit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Im Vergleich zum damaligen Anteil von 11,4 Prozent zeigt die Studie einen dramatischen Anstieg von 126 Prozent. Auch im Bereich der digitalen Spiele gibt es hohe Abhängigkeitsraten: Zwölf Prozent der Jugendlichen zeigen problematisches Verhalten, während 3,4 Prozent als pathologische Gamer eingestuft werden. Diese Zahlen haben sich im Vergleich zu 2019, als 12,7 Prozent der Jugendlichen problematisch spielten, nur leicht verändert.
Erwähnenswert ist zudem das konstante Streaming-Verhalten, das seit 2022 erfasst wird. Hier wird bei 16 Prozent der Teilnehmer ein problematisches Konsummuster beobachtet, wobei 2,6 Prozent bereits als abhängig gelten.
Die Bildschirmzeiten der Heranwachsenden sind unverändert hoch. An einem normalen Wochentag verbrachten sie im vergangenen Jahr im Durchschnitt zweieinhalb Stunden in sozialen Netzwerken. Dies entspricht der Dauer der Vorjahre und liegt dennoch eine halbe Stunde über dem Niveau von 2019. Die tägliche Spielzeit stieg von 91 Minuten im Jahr 2019 auf 105 Minuten, während das Streaming durchschnittlich 93 Minuten in Anspruch nahm.