23. September, 2024

Grün

MED9-Staaten forcieren erneuerbare Energien zur Bekämpfung des Klimawandels

MED9-Staaten forcieren erneuerbare Energien zur Bekämpfung des Klimawandels

Vertreter von neun südeuropäischen EU-Mitgliedsländern haben angekündigt, intensiver auf Offshore-Wind- und Solarenergie zu setzen, um die Mittelmeerregion zu einem Zentrum für erneuerbare Energien zu transformieren. Das Ziel ist es, die Risiken des Klimawandels zu minimieren und gleichzeitig neue Energiequellen zu erschließen.

Die Energieminister aus Zypern, Slowenien und Malta sowie der Wirtschaftsminister Kroatiens, gemeinsam mit Vertretern aus Griechenland, Italien, Frankreich, Portugal und Spanien, erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme die Einrichtung grenzüberschreitender Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien, ohne dabei Investoren durch übermäßige Bürokratie abzuschrecken.

Die Minister forderten die Europäische Kommission auf, eine neue Studie zur Erfassung des erneuerbaren Energiepotenzials der Region in Auftrag zu geben. Diese soll als Grundlage für fundierte Entscheidungen und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung von grünen Energieprojekten dienen. Die Erklärung wurde im Rahmen des MED9-Energie-Ministertreffens in Larnaca abgegeben.

George Papanastasiou, der Energieminister des gastgebenden Zyperns, betonte, dass die MED9-Staaten Wege erörtern, um grüne Energie von Offshore-Plattformen zu gewinnen, angesichts des begrenzten verfügbaren Landes im Mittelmeerraum für solche Projekte.

Die Diskussionen umfassen auch Technologien wie wellenerzeugte Energie und schwimmende Photovoltaikanlagen, die in Südeuropa dank des reichen Sonnenscheins großes Potenzial haben. Erste Pilotprojekte zur Offshore-Windenergie in flachen Gewässern wurden bereits gestartet und sollen den übrigen MED9-Nationen als Vorbilder dienen.

Joan Groizard, Generaldirektor der spanischen Energieagentur, unterstrich, dass die Mittelmeerländer eine führende Rolle in der Energiewende einnehmen müssen, da sie am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.

Eine zentrale Herausforderung bleibt die Integration der Offshore-Wind- und Solarenergieanlagen in die bestehenden Stromnetze an Land sowie deren Vernetzung zur Übertragung in andere Länder.

Ioannis Papameletiou, der griechische Botschafter in Zypern, hob hervor, dass die Ägäis eine der höchsten Windkraftkapazitäten in der EU aufweist und großes Potenzial für Kooperationen und den Austausch bewährter Verfahren bietet. Griechenland plant, bis 2030 zwei Gigawatt Windkraft in den Energiemix zu integrieren und diese Kapazität bis 2040 auf zehn GW und bis 2050 auf 17 GW zu erweitern.

Die italienische Botschafterin in Zypern, Federica Ferrari Bravo, fügte hinzu: „Erschwingliche grüne Energie ist auch ein mächtiges Werkzeug für den Frieden."