Ein Regelwerk, das manche als verstaubt betrachten, hat beim Katar-Grand-Prix für hitzige Debatten gesorgt. Andrea Stella, der Teamchef von McLaren, forderte ein Grundmaß an Verhältnismäßigkeit, nachdem Fahrer Lando Norris eine strenge 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe erhielt. Norris hatte die gelben Flaggen, die aufgrund von Trümmerteilen auf der Strecke geschwenkt wurden, ignoriert, was ihm im Kampf gegen Ferrari entscheidende Punkte kostete.
Die Strafe, die mehr als 30 Sekunden kostete, war nicht nur ein harter Schlag für Norris, der sich vom zweiten auf den zehnten Platz zurückkämpfen musste, sondern auch ein heißes Thema unter Experten. Jenson Button, ehemaliger McLaren-Fahrer und Weltmeister von 2009, kritisierte die Entscheidung als "unglaublich extrem".
Laut Stella habe die Datenanalyse gezeigt, dass Norris nicht langsamer wurde, jedoch seien die gelben Flaggen inkonsistent eingesetzt worden. Dieses Fehlen an Präzision und Verhältnismäßigkeit sei sehr besorgniserregend, betonte er und appellierte an die FIA, die Fairness im Rennsport zu wahren.
Obwohl keine Änderungen mehr für das Rennen eingeführt werden können, setzte Stella Vertrauen in die Entscheidungskraft der FIA und hoffte auf eine Verbesserung ihrer Abläufe. Der McLaren-Chef wies auch darauf hin, dass sowohl Norris als auch sein australischer Teamkollege Oscar Piastri, der Dritter wurde, entscheidend zum momentanen Vorsprung des Teams gegenüber Ferrari beigetragen haben.
Ein versöhnlicher Moment kam, als Norris sich für seinen Fehler entschuldigte, während Stella ihm Mut zusprach. McLaren führt aktuell die Meisterschaft an, knapp vor Ferrari, und hofft auf einen spannenden Showdown in Abu Dhabi.