20. September, 2024

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McLaren passt hinteres Flügeldesign nach Aufforderung der FIA an

McLaren passt hinteres Flügeldesign nach Aufforderung der FIA an

Der Formel-1-Rennstall McLaren wird sein Design des hinteren Flügels anpassen, nachdem die FIA eine entsprechende Aufforderung erteilte. Anlass hierfür waren Bedenken der Konkurrenz hinsichtlich der Legalität des Bauteils.

Nach Oscar Piastris Sieg im Aserbaidschan-Grand-Prix letzten Sonntag tauchten Videoaufnahmen auf, die zeigten, dass sich Teile des hinteren Flügels bei hohen Geschwindigkeiten zu bewegen schienen. Insbesondere die vorderen Ecken des oberen Flügelelements wiesen bei hoher Geschwindigkeit eine Flexibilität auf, die den Luftwiderstand ähnlich dem DRS verringern könnte.

Obwohl die technischen Regularien der Formel 1 die Flexibilität von Bauteilen begrenzen, versuchen Teams, diese Grenzen auszureizen, um die Leistung zu steigern. Trotz bestandener Flexibilitätsprüfungen teilte die FIA am Donnerstag mit, dass sie die Daten sowie zusätzliche Beweise aus Baku überprüfe und mögliche Maßnahmen in Betracht ziehe.

Nach dem ersten freien Training zum Singapur-Grand-Prix am Freitag bestätigte die FIA, dass McLaren gebeten wurde, die Niedrigabtrieb-Spezifikation des Flügels für zukünftige Rennen leicht anzupassen. Obwohl der Flügel den Regularien entspreche, bot McLaren aus proaktiven Gründen an, kleinere Anpassungen vorzunehmen.

Fahrer rivalisierender Teams äußerten während des Medientages am Donnerstag ihre Bedenken. Ferrari-Pilot Charles Leclerc nannte das Design 'umstritten, um es milde auszudrücken', während Red Bulls Sergio Pérez von einem 'massiven Vorteil' sprach, den das Design mit sich bringe.

Piastri und sein Teamkollege Lando Norris zeigten sich jedoch stolz auf McLarens Fähigkeit, die Reglemente bis an die Grenze auszuloten. 'Alles wurde getestet, alles ist legal', sagte Norris, der in diesem Jahr um seinen ersten F1-Titel kämpft.

Robert Marshall, leitender Konstrukteur bei McLaren, bezeichnete die Aufmerksamkeit der Konkurrenz als 'sehr schmeichelhaft.' Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hingegen sah keinerlei Grauzonen im Reglement und forderte klare Handlungsanweisungen seitens der FIA.

McLaren hat in dieser Saison eine beeindruckende Wende erlebt und konnte nach Piastris Sieg in Baku über 100 Punkte auf Red Bull aufholen. Nun führt das Team erstmals seit 2014 die Konstrukteurswertung an. Norris und Piastri gewannen drei der letzten fünf Rennen, und McLaren stand seit dem Japan-Grand-Prix im April in jedem Rennen mindestens einmal auf dem Podium.

Vasseur betonte, dass die endgültigen Entscheidungen bei der FIA liegen und ein Sieg Ferraris in Singapur die beste Antwort auf die aktuellen Diskussionen sei.