Das renommierte Beratungsunternehmen McKinsey hat zugestimmt, 650 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine strafrechtliche Untersuchung in den USA wegen seiner Tätigkeit für Opioid-Hersteller beizulegen. Ein ehemaliger Seniorpartner des Unternehmens hat zugegeben, die Ermittlungen behindert zu haben, indem er Dokumente vernichtete, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Laut einer Vereinbarung mit dem US-Justizministerium über deferred prosecution hat McKinsey die Verantwortung für sein Handeln übernommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Unternehmen vor, wissentlich mit Purdue Pharma und anderen zusammengearbeitet zu haben, um die falsche Beschriftung von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu unterstützen. Die Beratung durch McKinsey zur Steigerung der Opioid-Verkäufe erfolgte inmitten einer eskalierenden Suchtkrise, die in den USA Hunderttausende Menschenleben forderte. Zuvor hatte McKinsey bereits etwa eine Milliarde US-Dollar in zivilen Vergleichen für seine Arbeit gezahlt, die 2019 eingestellt wurde. Martin Elling, ein ehemaliger Seniorpartner, der Purdue Pharma, den Hersteller von OxyContin, beraten hatte, hat sich bereit erklärt, sich schuldig zu bekennen, vorsätzlich Dokumente mit der Absicht vernichtet zu haben, die Justiz zu behindern. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu 12 Monaten. Laut Gerichtsdokumenten löschte Elling 2018 mehr als 100 Dateien im Zusammenhang mit der Arbeit für Purdue Pharma, nachdem Berichte über Ermittlungen bekannt wurden. Elling war an einem Projekt beteiligt, das unter dem Namen "Evolve to Excellence" bekannt wurde und Strategien zur Steigerung der OxyContin-Verkäufe enthielt. McKinsey erhielt über 15 Jahre hinweg 94 Millionen US-Dollar von Purdue Pharma im Rahmen von 75 Vereinbarungen. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass McKinsey sich der Risiken und Gefahren von OxyContin bewusst war. Dennoch arbeitete das Unternehmen weiter daran, die Umsätze von Purdue Pharma zu steigern, mit Strategien, die letztlich zu unsicheren und medizinisch unnötigen Verschreibungen führten. Bei der Erklärung, warum die Strafverfolgung ausgesetzt wurde, führte das Justizministerium an, dass McKinsey umfassende Abhilfemaßnahmen ergriffen hat. Dazu gehören die Entlassung von Elling und verstärkte Risiko-Management-Maßnahmen. Zudem hat das Unternehmen die Einführung von Schulungsprogrammen und verschärften Kundenprüfprozessen zugesagt. McKinsey erklärte, dass die Tätigkeit im Opioid-Bereich ein Quell "tiefen Bedauerns" für das Unternehmen sei und kündigte an, die internen Prozesse weiter zu verbessern, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.