Mitch McConnell, der dienstälteste republikanische Senator, steht erneut im Fokus der Aufmerksamkeit und provoziert geteilte Meinungen über seine politische Langlebigkeit. Während seiner Karriere hat McConnell des Öfteren gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump agiert, doch nach den Unruhen am Kapitol erklärte er, Trump sei „praktisch und moralisch verantwortlich“ für die Anstiftung zur Gewalt. Trotz dieser klaren Worte hat er kürzlich wieder für ihn gestimmt, ein Schritt, der seine Glaubwürdigkeit erneut infrage stellt.
Im Vordergrund von McConnells Handeln steht laut seinen Aussagen der Erhalt der Macht der Republikanischen Partei, die er über nahezu alle anderen Gesichtspunkte zu stellen scheint. Doch gerade diese Macht hat sich zu einer unschönen Abhängigkeit von einem verurteilten Kriminellen und einer völligen Hörigkeit gegenüber dem designierten Präsidenten entwickelt. Die Frage, wie McConnell auf seine lange politische Karriere zurückblicken kann und behauptet, seine Arbeit sei getan – und dabei ein gutes Gefühl bewahrt – bleibt rätselhaft.