04. Dezember, 2024

Unternehmen

MBB: Warum Jobs bei McKinsey, BCG und Bain der Traum, aber auch Albtraum sind

Die drei Top-Beratungsfirmen McKinsey, BCG und Bain stehen für Prestige, hohe Gehälter und extreme Anforderungen. Was macht diese Jobs so begehrt – und warum sind sie so schwer zu bekommen?

MBB: Warum Jobs bei McKinsey, BCG und Bain der Traum, aber auch Albtraum sind
Mit einer Akzeptanzquote von unter 1 % ist es schwieriger, bei McKinsey, BCG oder Bain zu arbeiten, als an einer Ivy-League-Universität angenommen zu werden.

McKinsey & Company, Boston Consulting Group (BCG) und Bain & Company – bekannt als MBB – gelten als das Nonplusultra der Strategieberatung. Wer es hierhin schafft, gehört zur internationalen Elite.

Doch der Weg dorthin ist steinig, die Anforderungen sind extrem, und der Alltag oft gnadenlos. Was macht diese Unternehmen so einzigartig, und warum nehmen jedes Jahr Hunderttausende diese Herausforderung auf sich, obwohl die Erfolgschancen minimal sind?

Traumjob für die Besten der Besten

Ein Job bei MBB ist mehr als nur ein Beruf – er gilt als Karrieresprungbrett. Die Klientenliste umfasst Fortune-500-Unternehmen, Regierungen und die größten Investoren der Welt.

Ob Fusionen, Kostensenkungen oder digitale Transformationen: MBB wird gerufen, wenn komplexe Probleme gelöst werden müssen. Doch die Eintrittshürde ist enorm: McKinsey, das älteste und größte der drei Häuser, erhält jährlich über eine Million Bewerbungen, von denen weniger als 1 % erfolgreich sind.

„Es ist härter, hier reinzukommen als an eine Ivy-League-Universität“, kommentiert ein ehemaliger Berater.

Was macht MBB so begehrenswert?

Die Gehälter sind astronomisch: Einsteiger aus Top-Universitäten starten bei einem Grundgehalt von etwa 110.000 bis 120.000 US-Dollar. MBAs verdienen rund 190.000 US-Dollar – ohne Bonus.

Doch das wahre Kapital sind die Erfahrungen und Netzwerke, die ein Job bei MBB bietet. Viele Berater wechseln später in Führungspositionen großer Konzerne, Private-Equity-Firmen oder gründen eigene Unternehmen.

Jobs bei McKinsey, BCG und Bain öffnen Türen zu Top-Positionen in Fortune-500-Unternehmen, kommen jedoch mit hohen psychischen und physischen Anforderungen.

Ein Alltag voller Herausforderungen

Doch der Erfolg hat seinen Preis. Arbeitszeiten von 12 bis 15 Stunden täglich sind die Regel, nicht die Ausnahme. „Manchmal fühlt es sich an, als gäbe es keine Grenze zwischen Arbeit und Privatleben“, berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter von McKinsey.

Besonders belastend: der ständige Leistungsdruck und die hohe Reisetätigkeit. Dennoch beschreiben viele die Erfahrungen als prägend. „Ich habe so viel über mich selbst gelernt und unglaubliche Kontakte geknüpft“, sagt eine Beraterin.

Kulturunterschiede zwischen den Big Three

Obwohl sie oft in einem Atemzug genannt werden, unterscheiden sich McKinsey, BCG und Bain kulturell deutlich. McKinsey gilt als analytisch und ergebnisorientiert, BCG als innovativ und Bain als besonders teamorientiert.

„Bei Bain herrscht ein ‚work hard, play hard‘-Ansatz, der manchmal fast familiär wirkt“, erklärt ein ehemaliger Consultant.

Herausforderungen der Zukunft

Doch auch MBB muss sich anpassen. Der Boom in generativer KI hat die Anforderungen an Berater verändert. Besonders BCG betont, dass zukünftig spezialisierte Rollen in Bereichen wie Datenanalyse und KI an Bedeutung gewinnen werden.

Für Bewerber bedeutet das: Es geht längst nicht mehr nur um den MBA-Abschluss, sondern auch um technologische Expertise.

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