15. Januar, 2025

Wirtschaft

Maul- und Klauenseuche überschattet Grüne Woche: Landwirtschaft in Sorge

Maul- und Klauenseuche überschattet Grüne Woche: Landwirtschaft in Sorge

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg wirft einen dunklen Schatten über die Grüne Woche, die ab Freitag in Berlin ihre Tore öffnet. Bisher wurde nur ein einziger Fall festgestellt, doch die Unsicherheit über eine mögliche Ausbreitung des hoch ansteckenden Virus bleibt bestehen. Die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage der Agrarbranche wird dadurch weiter belastet.

Traditionell sind süße Lämmer und imposante Zuchtbullen Publikumsmagneten der Messe, doch in diesem Jahr bleibt die Tierhalle leer. Wegen des Seuchenausbruchs haben die Veranstalter beschlossen, auf Paarhufer wie Rinder, Schafe oder Alpakas zu verzichten, sehr zur Erleichterung von Tierschützern, die Tierausstellungen kritisch sehen.

Die Grüne Woche gilt als bedeutender Treffpunkt für die Landwirtschaft und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an. Doch auch vor dem MKS-Ausbruch war die Stimmung unter Landwirten in Deutschland gedrückt. Die Ergebnisse der Betriebe fielen in 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf durchschnittlich 77.500 Euro, da hohen Kosten für Energie, Pflanzenschutz und Dünger zusetzen.

Besonders der Export bereitet Sorgen. Der Deutsche Bauernverband warnt vor einem erheblichen Druck auf den Märkten, da viele Drittstaaten wie Südkorea und Großbritannien deutsche tierische Produkte nicht mehr abnehmen. Obwohl die EU den Handel über das Regionalisierungsprinzip steuert, treffen Importstopps aus Drittländern flächendeckend alle deutschen Produkte.

Diese Restriktionen stellen für die Landwirtschaft einen Umsatzverlust in Milliardenhöhe dar. Selbst Betriebe weit entfernt vom brandenburgischen Hönow, wo das Virus entdeckt wurde, spüren die Auswirkungen. Trotz der geringen Größe des betroffenen Büffelbetriebs bleibt die Ansteckungsgefahr unter den Paarhufern hoch.

Die Unsicherheit darüber, wie die MKS nach 35 Jahren wieder nach Deutschland gelangen konnte, wirft Fragen auf. Auch Kritiker der konventionellen Landwirtschaft zeigen sich überrascht von diesem unerwarteten Ausbruch.