Die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber hat alarmierende Nachrichten für den Milchsektor in Deutschland verkündet. Angesichts der jüngsten Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche sieht sie ernsthafte Marktveränderungen voraus, insbesondere für das Milchland Bayern. Auf der Grünen Woche in Berlin äußerte die CSU-Politikerin, dass der Ausbruch in Brandenburg geradezu 'katastrophal' sei. Während der europäische Binnenmarkt weiterhin versorgt werden könne, stellen größere Abnehmerländer wie China, die USA und die Schweiz die Branche vor erhebliche Herausforderungen.
Innerhalb der Europäischen Union sind die Handelsrestriktionen auf die unmittelbare Region in Brandenburg begrenzt. Dennoch haben einige außereuropäische Länder den Import von deutschen Fleisch- und Milchprodukten vollständig gestoppt. Kaniber betonte, dass die derzeit hohe Nachfrage nach Milchprodukten ein kleiner Trost sei, da dadurch gewisse Lagerkapazitäten entstanden seien. Besonders bei Frischmilch stelle die Situation jedoch ein drängendes Problem dar. Sie appellierte an Brandenburg, die Ausbreitung der Seuche entschieden einzudämmen.
Zudem sprach sich die Ministerin für die Unterstützung junger Landwirte aus, um Hofnachfolgen zu sichern. Im Kontext der Agrarpolitik fordert sie nach der Bundestagswahl einen Wandel hin zu realistischen Zielen. Die Union plant, die von der Ampel-Koalition beschlossene Abschaffung von Steuervergünstigungen für Agrardiesel rückgängig zu machen, während Kaniber gleichzeitig die Förderung alternativer Antriebe befürwortet.