Ein erneuter Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche sorgt in Brandenburg für Unruhe unter Landwirten und Politikern. Das Friedrich-Loeffler-Institut prüft derzeit Proben der betroffenen Tiere, die bereits getötet wurden. Während auf die Ergebnisse gewartet wird, betont Bundesagrarminister Cem Özdemir die Wichtigkeit der Seucheneindämmung und hofft auf das Ausbleiben weiterer Fälle, um wirtschaftliche Schäden zu minimieren.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind bereits spürbar: Exporteure verzeichnen Schließungen von Märkten außerhalb der EU. Cem Özdemir versichert, dass betroffene Unternehmen Unterstützung erhalten sollen, um Existenzbedrohungen abzuwenden. Auch Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt prüft Hilfsmaßnahmen für Landwirte, die indirekt von der Seuche betroffen sind.
Parallel fordert Brandenburgs Landesbauernpräsident Henrik Wendorff schnelle Entschädigungen für Restriktionszonen-Landwirte, während Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gespräche über einen Krisenfonds auf der Grünen Woche einleiten möchte.
Die Maul- und Klauenseuche brach zuletzt vor über 35 Jahren in Deutschland aus und wurde jüngst bei einer Wasserbüffel-Herde im Landkreis Märkisch-Oderland diagnostiziert. Trotz Keulungen der Tiere auf betroffenen Betrieben stellten sich einige Verdachtsfälle als negativ heraus, was Hoffnungen auf eine baldige Eindämmung der Seuche weckt.
Zukünftige Preisentwicklungen für Milch und Fleischprodukte sind aufgrund des derzeitigen Exportstopps in Drittstaaten ungewiss. Experten erwarten ein Überangebot und möglicher Preisrückgänge. Die Auswirkungen auf den Endverbraucher sind jedoch noch unklar, wie Philipp Hennerkes vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels betont.