10. Januar, 2025

Politik

Maul- und Klauenseuche in Brandenburg: Ein brisantes Wiederauftreten nach 35 Jahren

Maul- und Klauenseuche in Brandenburg: Ein brisantes Wiederauftreten nach 35 Jahren

In einem bemerkenswerten und besorgniserregenden Ereignis wurde in Deutschland erstmals seit 1988 der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt. Der Ausbruch ist in einer Büffel-Herde unweit von Berlin im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland aufgetreten. Eine Taskforce bestehend aus Tierärzten und Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts arbeitet intensiv daran, die Ursachen der Infektion aufzudecken. Die Befürchtungen sind groß: Sowohl Landwirte als auch politische Akteure sind alarmiert. Bundesagrarminister Cem Özdemir hat unverzüglich einen zentralen Krisenstab einberufen, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung zu minimieren. Die Erinnerung an den schwerwiegenden Seuchenzug im Jahr 2001 in Großbritannien, der zu massiven Tierkeulungen führte, ist dabei allgegenwärtig. Glücklicherweise ist die Krankheit für den Menschen harmlos, auch der Verzehr von Produkten erkrankter Tiere stellt kein Risiko dar. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt bestätigt den beunruhigenden Fund von drei verendeten Wasserbüffeln, bei denen das MKS-Virus nachgewiesen wurde. Sämtliche Tiere auf der betroffenen Weide wurden getötet, und auch in der näheren Umgebung wird rigoros gehandelt – etwa durch die Tötung von Paarhufern in einem definierten Radius, um eine Ausbreitung zu verhindern. Der Bundestag plant für die kommende Woche eine Sondersitzung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, bei der der Ausbruch thematisiert wird. Neben der Einrichtung einer Sperrzone von mindestens 3 Kilometern laufen Untersuchungen in verschiedenen Betrieben an, um weitere Infektionsherde ausfindig zu machen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat nochmals klargestellt, dass beim Verzehr von Fleisch betroffener Tiere keine Gefahr für Menschen besteht. Indes sind präventive Maßnahmen wie die temporäre Schließung des Berliner Tierparks beschlossen worden, um das Risiko für potentielle Übertragungen auf Zoobewohner zu minimieren.