15. Januar, 2025

Wirtschaft

Maul- und Klauenseuche: Deutsche Agrarwirtschaft vor großen Herausforderungen

Maul- und Klauenseuche: Deutsche Agrarwirtschaft vor großen Herausforderungen

Die kürzlich in Brandenburg ausgebrochene Maul- und Klauenseuche stellt die deutsche Agrarbranche vor erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen, die laut Bauernpräsident Joachim Rukwied noch monatelang nachwirken könnten. Rukwied betont die drängende Notwendigkeit, die Seuche schnellstmöglich einzudämmen und letztendlich zu eliminieren.

Im Vorfeld der Grünen Woche in Berlin beabsichtigt Rukwied, die Plattform zu nutzen, um mit politischen Entscheidungsträgern über mögliche Unterstützungsmaßnahmen wie einen Krisenfonds für betroffene Betriebe zu diskutieren. Henrik Wendorff, Landesbauernpräsident von Brandenburg, fordert dabei rasche und unbürokratische Entschädigungen für Landwirte in den betroffenen Restriktionsgebieten.

Mit dem Hintergrund internationaler Handelsbarrieren, etwa durch Großbritannien und Südkorea, befürchtet Rukwied lange Exportausfälle. Er hält es für realistisch, dass Handelsbeschränkungen bis zu sechs Monate andauern könnten. Diese Situation habe bereits jetzt erhebliche Schäden für die Landwirtschaft verursacht, deren volle Ausmaße noch nicht absehbar sind. Bundesagrarminister Cem Özdemir unterstützt die Bemühungen zur strikten Eindämmung, um die Auswirkungen auf die Landwirtschaft zu minimieren.

Der Export tierischer Produkte nach Großbritannien ist besonders betroffen, wobei sich das Volumen auf über 850 Millionen Euro jährlich beläuft. Glücklicherweise bleibt der Zugang zum europäischen Binnenmarkt intakt, was für die betroffenen Betriebe ein wesentlicher Lichtblick ist. Die EU-Kommission hat Sperrzonen eingerichtet, um den innergemeinschaftlichen Handel weiterhin zu ermöglichen.

Die Maul- und Klauenseuche wurde kürzlich in einem Büffelbetrieb in Hönow festgestellt. Während das Bundesland Brandenburg Tiertransporte restriktiert, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, bleiben wirtschaftliche und logistische Herausforderungen für die tierhaltenden Betriebe bestehen. Das Transportverbot wurde jüngst um weitere 48 Stunden verlängert, um eine umfassende Bewertung der Lage zu ermöglichen.

Diese Entwicklungen werden die Grüne Woche maßgeblich prägen, auf der rund 1.500 Aussteller und etwa 300.000 Besucher erwartet werden. Aufgrund des Seuchenausbruchs werden heuer keine Paarhufer auf der Messe präsentiert.