30. April, 2025

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Mathematiker-Milliardär Jim Simons verstorben

Mathematiker-Milliardär Jim Simons verstorben

Mit einer außergewöhnlichen Karriere, welche die Sphären der Mathematik und Finanzwelt miteinander verschmolz, erschuf Jim Simons eine Legende auf Wall Street. Der mathematikaffine Geist wandelte sich vom renommierten Professor am Massachusetts Institute of Technology zu einem Multimilliardär, dessen Ruhm eng mit dem spektakulären Erfolg seines Medallion-Fonds verbunden ist. Dieser Fonds verzeichnete über Jahrzehnte hinweg durchschnittliche Jahresrenditen von 66 Prozent und steht damit symbolisch für Simon's bahnbrechende Errungenschaften.

Simon's beeindruckende Lebensleistung fand mit seinem Tod am vergangenen Freitag in seinem Heim in Manhattan ein jähes Ende. Er wurde 86 Jahre alt. Sein Ableben wurde von seinem Sprecher Jonathan Gasthalter bestätigt; eine konkrete Todesursache wurde allerdings nicht genannt.

Simon´s Entscheidung, die wissenschaftliche Laufbahn hinter sich zu lassen und sein mathematisches Genie auf das Ziel maximaler Gewinnerzielung in kürzester Zeit zu fokussieren, mag so manchen überrascht haben. Doch mit 40 Jahren gründete er in einem unscheinbaren Büro eines Einkaufszentrums auf Long Island sein Finanzimperium und demonstrierte eindrucksvoll, dass der Handel mit Rohstoffen, Währungen, Aktien und Anleihen beinahe so berechenbar sein konnte wie seine geliebten mathematischen Gleichungen. Entgegen der Branchennorm rekrutierte er nicht Finanzanalysten oder MBA-Absolventen, sondern setzte auf ein Team von Mathematikern und Naturwissenschaftlern.

Renaissance Technologies, seine neu gegründete Firma, beherbergte vier Investmentfonds, die dank fortschrittlicher Computer und mathematischen Modellen die Analyse von Datenmassen revolutionierten und sich zu wahren Gelddruckmaschinen entwickelten. Der größte dieser Fonds, Medallion, ergatterte im Zeitraum von drei Jahrzehnten seit seiner Gründung 1988 Handelsgewinne von über 100 Milliarden Dollar, eine Rendite, die den Langzeiterfolg von Investorenlegenden wie Warren Buffett und George Soros in den Schatten stellte.

Jim Simons Vermächtnis wird nicht nur in den Annalen der Finanzgeschichte, sondern auch in der Welt der Wissenschaft als Beispiel dafür verewigt bleiben, wie visionäres Denken und interdisziplinäre Ansätze zur Realisierung von außergewöhnlichen Leistungen führen können.