Maßnahmenpaket der chinesischen Zentralbank beflügelt asiatische Aktienmärkte

Chinas Zentralbank hat ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgestellt, das die angeschlagene Wirtschaft des Landes ankurbeln soll. Der Gouverneur der People's Bank of China (PBOC), Pan Gongsheng, kündigte Pläne an, die Kreditkosten zu senken und den Banken mehr Spielraum für Kredite zu geben. Die Maßnahmen folgen auf eine Reihe enttäuschender Wirtschaftsdaten, die die Erwartung genährt haben, dass die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft ihr Wachstumsziel von 5% in diesem Jahr verfehlen könnte. Asiatische Aktienmärkte reagierten positiv auf die Ankündigung von Pan Gongsheng. Im Rahmen einer seltenen Pressekonferenz gemeinsam mit Vertretern zweier weiterer Finanzaufsichtsbehörden erklärte Pan, dass die Zentralbank den Mindestreservesatz der Banken – bekannt als Reserveanforderungsverhältnis (RRR) – senken werde. Der RRR wird zunächst um einen halben Prozentpunkt gesenkt, was voraussichtlich rund 1 Billion Yuan (142 Mrd. US-Dollar; 106 Mrd. Pfund) freisetzen wird. Pan fügte hinzu, dass möglicherweise später im Jahr eine weitere Senkung erfolgen könnte. Zusätzliche Maßnahmen zur Belebung des krisengeplagten Immobilienmarktes in China umfassen die Senkung der Zinssätze für bestehende Hypotheken und die Reduzierung der Mindestanzahlungen auf alle Arten von Immobilien auf 15%. Die Immobilienbranche des Landes kämpft seit 2021 mit einem starken Abschwung. Mehrere Bauträger sind zusammengebrochen, was zu großen Mengen unverkaufter Häuser und unvollendeter Bauprojekte geführt hat. Die neuen wirtschaftlichen Stimulierungsmaßnahmen der PBOC kommen nur wenige Tage nach der ersten Leitzinssenkung der US-Notenbank seit über vier Jahren, die ungewöhnlich stark ausfiel. In den Nachmittagsstunden des asiatischen Handels legten die wichtigsten Aktienindizes in Shanghai und Hongkong um mehr als 3% zu.