Russland hat erneut einen massiven Raketenangriff auf die Ukraine gestartet und dabei landesweit Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Medien berichten von einer groß angelegten Offensive, bei der es den russischen Angreifern erneut um die Schädigung der ukrainischen Energieinfrastruktur ging. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich auf Telegram besorgt und forderte eine schnellstmögliche Verstärkung der ukrainischen Flugabwehr. Insgesamt sollen 40 Raketen und 70 Drohnen bei dem Angriff eingesetzt worden sein.
Berichte aus der Region Lwiw schildern Einschläge in zwei kritische Infrastrukturpunkte in den Landkreisen Drohobytsch und Stryj. Der Militärgouverneur Maxym Kosyzkyj informierte, dass es bei den Angriffen zu keinen Personenschäden gekommen sei und auch Stromabschaltungen in Lwiw nicht nötig waren. In der benachbarten Region Iwano-Frankiwsk wurden ebenfalls Energieanlagen angegriffen, die Situation sei jedoch unter Kontrolle, teilte die Gouverneurin Switlana Onyschtschuk mit.
In anderen Teilen des Landes führte der Angriff zu vorsorglichen Stromabschaltungen. Regionen wie Charkiw, Sumy, Poltawa, Saporischschja, Dnipropetrowsk und Kirowohrad waren betroffen, wie Energieminister Herman Haluschtschenko mitteilte, wobei noch keine Details über entstandene Schäden bekannt sind.
Die ukrainische Flugabwehr berichtet von dem Einsatz unterschiedlicher Raketentypen, darunter Marschflugkörper und Hyperschallraketen des Typs Kinschal. Zudem sollen russische Kampfjets über den grenznahen Regionen Sumy Gleitbomben abgeworfen haben. Seit Beginn des Konflikts hat Russland systematisch die Energieinfrastruktur der Ukraine attackiert, was zur Zerstörung von etwa der Hälfte der Energiekapazität des Landes geführt hat.