Massive Luftangriffe erschüttern Gaza: Waffenruhe beendet

Die fragile Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die in den letzten zwei Monaten bestand, ist durch jüngste massive Luftangriffe der israelischen Luftwaffe auf den Gazastreifen abrupt beendet worden. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde, die unter der Kontrolle der islamistischen Hamas steht, wurden bei den Angriffen über 400 Menschen getötet, und zahlreiche weitere erlitten Verletzungen. Palästinensische Quellen berichten von zahlreichen getöteten Frauen und Minderjährigen. Der Aufruf zur erneuten Flucht trifft Zivilisten im Norden und Süden Gazas, die während der Waffenruhe in ihre Heimat zurückgekehrt waren, hart. Die humanitäre Lage verschärft sich dadurch erneut dramatisch. Bereits zuvor waren Hilfslieferungen eingestellt und die Stromversorgung unterbrochen worden. Die Angriffe erfolgen, laut israelischen Medien, im Kontext der fortwährenden Weigerung der Hamas, Geiseln freizulassen, was die angespannten Verhandlungen weiter erschwert. Die Hamas beschuldigt die Regierung unter Benjamin Netanjahu, die Waffenruhe gebrochen zu haben, und fordert internationale Vermittler, darunter Ägypten und die USA, auf, Israel zur Rechenschaft zu ziehen. Die Luftschläge trafen nicht nur militärische Ziele, sondern laut palästinensischer Quellen auch zivile Einrichtungen. Kritik an den Angriffen kommt international unter anderem aus Frankreich, der Türkei und von den Vereinten Nationen. Auch China zeigt sich tief besorgt über die Eskalation. Entsprechend versuchte der ägyptische Geheimdienst, neue Verhandlungen in die Wege zu leiten. Die innenpolitische Lage in Israel ist angespannt, da Netanjahu auf Unterstützung durch rechte Koalitionspartner angewiesen ist, um einer möglichen Neuwahl zuvorzukommen. Die geopolitischen Verwerfungen werden durch die Einflussnahme von Donald Trump verstärkt, der Israel Rückendeckung gegeben haben soll. Seine aggressive Rhetorik gegenüber der Hamas und die kürzlich gewährten Rüstungslieferungen dürften der israelischen Regierung zusätzlichen Rückhalt gegeben haben, um den militärischen Druck zu erhöhen. In Israel sind Demonstrationen gegen die Politik Netanjahus und die mögliche Entlassung des Geheimdienstchefs geplant. Die Entwicklungen in der Region bleiben auch im Hinblick auf diese innenpolitischen Spannungen unvorhersehbar.