05. Oktober, 2024

Unternehmen

Massenproteste bei Mercedes-Benz: Widerstand gegen Verkauf von Autohäusern

Tausende Mitarbeiter von Mercedes-Benz demonstrieren gegen die geplante Veräußerung der firmeneigenen Autohäuser, befürchten Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen und fordern den Erhalt ihrer Rechte.

Massenproteste bei Mercedes-Benz: Widerstand gegen Verkauf von Autohäusern
Über 10.000 Mitarbeiter demonstrieren vor dem Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen gegen den geplanten Verkauf der Autohäuser, ein Ausdruck der tiefen Besorgnis über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze.

In einer beeindruckenden Demonstration der Geschlossenheit haben sich rund 25.000 Beschäftigte von Mercedes-Benz gegen den geplanten Verkauf der unternehmenseigenen Autohäuser gestellt.

Diese Protestaktionen, die unter dem Leitmotiv "Wir halten zusammen - am 2. Juli und jeden Tag" standen, fanden an mehreren deutschen Standorten des Autobauers statt, darunter Sindelfingen, Stuttgart-Untertürkheim, Rastatt, Düsseldorf, Bremen und Berlin.

Starker Widerstand am Werkstor

Allein in Sindelfingen versammelten sich etwa 10.000 Menschen, um gegen die Verkaufsentscheidung ihres Arbeitgebers zu protestieren. Die Atmosphäre war geladen, die Belegschaft sichtlich empört.

Mit Trommeln, Trillerpfeifen und Bannern ausgestattet, brachten sie ihren Unmut lautstark zum Ausdruck. Ergun Lümali, der Gesamtbetriebsratschef, betonte die Solidarität der Belegschaft:

„Wer einen von uns angreift, der greift uns alle an.“

Befürchtungen um Arbeitsbedingungen

Die Entscheidung von Mercedes-Benz, seine Autohäuser zu verkaufen, hat tiefe Besorgnis unter den Mitarbeitern geweckt.

Beschäftigte von Mercedes-Benz zeigen mit ihrem Protest in Stuttgart-Untertürkheim, dass die Angst vor Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen nach dem Verkauf der Autohäuser weit verbreitet ist.

Etwa 8.000 Angestellte könnten direkt betroffen sein, mit der Angst vor schlechteren Arbeitsbedingungen als zentralem Anliegen. Die Gewerkschaft IG Metall und der Gesamtbetriebsrat fordern eine transparente Bewerberauswahl für die neuen Eigentümer, wobei die Einhaltung tarifvertraglicher Standards und die Sicherheit der Arbeitsplätze oberste Priorität haben.

Verhandlungen und Forderungen

Barbara Resch, die Bezirksleiterin der IG Metall im Südwesten, erklärte, dass man kein Mitbestimmungsrecht bei der Auswahl der Käufer habe, was die Gewerkschaft dazu veranlasst, bereits im Vorfeld klare Bedingungen zu stellen.

Die Verhandlungen über die Kriterien für mögliche Käufer, wie Handelsexpertise und unternehmerische Kompetenz, seien bereits im Gange.

Der Gesamtbetriebsratschef Ergun Lümali warnt das Management von Mercedes-Benz: Missachtung der Mitarbeiterinteressen könnte zu weiteren Eskalationen führen.

Drohende Eskalation

Lümali warnte den Vorstand von Mercedes-Benz eindringlich:

„Wer auf uns nicht hört, wer am Verhandlungstisch glaubt, uns über den Tisch ziehen zu wollen, der hat heute gesehen, was passiert.“

Diese Worte unterstreichen die Entschlossenheit der Belegschaft, ihre erworbenen Rechte entschlossen zu verteidigen und notfalls ihre Forderungen mit weiteren Aktionen zu untermauern.

Die Auseinandersetzung um den Verkauf der Autohäuser ist mehr als nur ein interner Konflikt, sie wirft ein Schlaglicht auf die Spannungen innerhalb der deutschen Automobilindustrie, die sich in einer Phase des Umbruchs und der Neuausrichtung befindet. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein, um zu sehen, ob und wie Mercedes-Benz auf die Forderungen seiner Belegschaft eingehen wird.