Der in den USA ansässige Investmentfonds Mason Capital hat am Montag bekannt gegeben, dass er einen Brief an die spanische Börsenaufsichtsbehörde CNMV geschickt hat, in dem er mehr Transparenz von dem angeschlagenen Pharmaunternehmen Grifols fordert. Der aktivistische Fonds äußerte in einer Stellungnahme Bedenken hinsichtlich potenzieller Interessenkonflikte, die mit Transaktionen von nahestehenden Parteien durch aktuelle Vorstandsmitglieder verbunden sind. Zudem bemängelte er das Versagen interner Kontrollen und sprach von einer „gemunkelten Klausel“ in einer kürzlich erfolgten Anleiheemission, die dem kanadischen Fonds Brookfield zulasten der Aktionäre zugutekäme. Aus Sicht von Mason Capital könnte eine verbesserte Offenlegung allen Grifols-Aktionären zugutekommen, weshalb sie die CNMV aufforderten, diese Vorteile in Betracht zu ziehen. Die CNMV hingegen lehnte es ab, einen Kommentar zu dem Schreiben abzugeben. Kurz nach der Stellungnahme von Mason Capital fielen die Grifols-Aktien am späten Nachmittag um etwa 3%. Mason Capital hält einen Anteil von rund 2,5% an dem Unternehmen. Bereits im Januar 2024 hatte Grifols etwa ein Drittel seines Wertes verloren, nachdem der Leerverkäufer-Fonds Gotham City Research die Buchführung und die Schuldenhöhe des Unternehmens in Frage gestellt hatte. Der Aktienkurs hat sich seitdem nicht vollständig erholt. Das in Barcelona ansässige Unternehmen Grifols wies jegliches Fehlverhalten zurück und klagte gegen Gotham City. Als Reaktion auf den Vorfall wurden Unternehmensführung und Schuldenbewertung reformiert und ein neuer CEO ernannt. Im November verzichtete Brookfield auf einen Übernahmeplan, der zusammen mit der Grifols-Gründerfamilie den Wert des Plasmapräparate-Herstellers auf 6,45 Milliarden Euro taxierte, da Uneinigkeiten über die Bewertung bestanden.