Mars, der globale Konzern für Süßigkeiten, Lebensmittel und Haustierpflege, befindet sich derzeit in Verhandlungen zum Kauf von Kellanova, dem Hersteller von Pringles und Pop-Tarts. Dieser potenzielle Deal könnte eine der größten Übernahmen des Jahres darstellen und damit die Marktlandschaft erheblich beeinflussen.
Pringles, die hyperbolischen Paraboloid-Kartoffel-Snacks, haben schon in der Vergangenheit für rechtliche Diskussionen gesorgt. Dabei ging es vor allem um die steuerliche Klassifizierung des Produkts: Sind Pringles nun Kartoffelsnacks oder etwas anderes? Diese Frage führte zu mehreren juristischen Verfahren, einschließlich eines bedeutsamen Urteils im Jahr 2009. Damals entschied das oberste Gericht, dass Pringles als standardmäßig umsatzsteuerpflichtige Waren einzustufen sind – ein Urteil, das Procter & Gamble, der damalige Eigentümer der Marke, Millionen an Nachzahlungen kostete.
Interessanterweise hatte Procter & Gamble eine besondere Produktvariante namens "Pringles Dippers" auf den Markt gebracht, die darauf ausgelegt war, in Dips eingetaucht zu werden. Trotz ihres ähnlichen Inhalts wurden sie juristisch als nicht umsatzsteuerpflichtiges Produkt eingestuft, was den Unterschied zu den regulären Pringles betont.
Im Zuge mehrerer Firmenübernahmen wechselte die Marke häufig den Besitzer: Ursprünglich von Procter & Gamble in den 1960er Jahren eingeführt, wurde Pringles 2012 an Kellogg verkauft. Das Unternehmen Kellanova entstand durch die Aufspaltung von Kellogg im letzten Jahr und könnte nun von Mars übernommen werden.
Mit Blick auf die Zusammensetzung der Pringles ändert sich indes wenig. Auch heute besteht das Produkt zu 42 Prozent aus Kartoffeln, rund einem Drittel Fett und überwiegend aus Mehl. Trotz dieser vergleichsweise einfachen Rezeptur bot das Produkt genügend Zündstoff für rechtliche Auseinandersetzungen, die offenbar noch nicht vollständig beendet sind.
Für Mars könnte der potenzielle Kauf von Kellanova eine strategische Erweiterung ihrer Produktpalette darstellen und sie auch in neue steuerliche Terrains führen. Spannend bleibt, ob es weitere unerwartete Wendungen in den Steuerstreitigkeiten um diese ikonische Marke geben wird.