Marktvolatilität erreicht neue Höhen: Tech-Giganten und geopolitische Spannungen im Fokus

In einem spannenden Auftakt am Freitag erfreuten sich US-Aktien-Futures eines Aufwärtstrends, während Anleger auf ein baldiges Ende der nervenaufreibenden Oktober-Talfahrt hoffen und ihren Blick auf einen wichtigen Arbeitsmarktbericht sowie die anstehenden Präsidentschaftswahlen und das Treffen der Federal Reserve richten. Die Aktienkurse hatten am Donnerstag nachgegeben und somit den Abwärtstrend des Oktobers fortgesetzt, der eine fünfmonatige Gewinnphase der großen Indizes mit dem größten Ausverkauf von US-Staatsanleihen seit mindestens zwei Jahren beendete. Enttäuschende Quartalsberichte der sogenannten „Magnificent 7“ Technologieriesen trugen zur Unsicherheit am Markt bei. Doch ein positiver Ausblick von Amazon sorgte für Auftrieb, nachdem ein verhaltener iPhone 16 Verkaufsbericht von Apple die Stimmung zuvor gedämpft hatte. Die Märkte blicken zudem gespannt auf den bevorstehenden Arbeitsmarktbericht für Oktober sowie auf die Risiken der kommenden Woche, die eine festgefahrene Wahl zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump umfassen. Dies hat die Volatilität an der Wall Street in die Höhe schnellen lassen, wie der VIX-Index der CBOE Group mit einem Anstieg von 11,1% auf 22,61 Punkten verdeutlicht. Parallel dazu erlebt der Anleihemarkt mit dem MOVE-Index seinen höchsten Stand des Jahres, während sich die Renditen der 10-jährigen US-Treasuries um den Schlüsselkurs von 4,30% bewegen. Analysten prognostizieren, dass im Oktober etwa 106.000 neue Jobs geschaffen wurden, was einem signifikanten Rückgang im Vergleich zu den 254.000 im September entspricht, bedingt durch die Auswirkungen zweier Hurrikans in Florida und im Südosten der USA. Zusätzlich zeigen sich Auswirkungen geopolitischer Spannungen auch auf dem Ölmarkt, wobei die weltweiten Ölpreise fast zwei Dollar pro Barrel zulegten. Berichte über einen möglichen Militärschlag Irans gegen Israel ließen die Futures für WTI-Rohöl weit über die Marke von 70 Dollar klettern. Brent-Rohölkontrakte für Januar stiegen um 1,88 auf 74,70 Dollar pro Barrel. Bevor der Handelstag an der Wall Street beginnt, sind die Futures des S&P 500, nach einem Oktoberverlust von 0,99%, auf einen moderaten Zuwachs von 16 Punkten prognostiziert. Der technologieorientierte Nasdaq zeigt einen erwarteten Anstieg von 75 Punkten, während der Dow Jones Industrial Average mit einem Plus von 80 Punkten beginnt. Besonders auffallend waren Amazon-Aktien, die in allen drei großen Indizes vertreten sind. Diese stiegen im vorbörslichen Handel um 6,2% auf 197,75 Dollar nach einem besser als erwarteten dritten Quartal und positiven Aussichten im Einzelhandelssegment.