Die Aktienmärkte und der Dollar zeigten in Asien eine beachtliche Dynamik, da Investoren auf einen möglichen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl setzen. Obwohl das Rennen offiziell noch zu knapp ist, um einen klaren Gewinner zu benennen, artete die Spannung in den Märkten bereits aus.
Trump konnte frühzeitig einen Vorsprung gegenüber der Demokratin Kamala Harris verbuchen, als die Ergebnisse der traditionell republikanisch ausgerichteten Bundesstaaten eintrafen. Die entscheidenden Swing States, die schlussendlich über den Ausgang der Wahl entscheiden dürften, blieben allerdings noch offen, sodass erst in den kommenden Stunden mit endgültigen Ergebnissen zu rechnen ist.
Ein Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit vier Monaten untermalte die wachsende Einschätzung einiger Wettanbieter, die Trump favorisierten. Unterdessen blieben die Erwartungen bestehen, dass die Federal Reserve am Donnerstag die Zinssätze um 25 Basispunkte senken könnte. Trumps wirtschaftspolitische Pläne, die auf eingeschränkte Einwanderung, Steuersenkungen und umfassende Zölle abzielen, werden als inflationär betrachtet, mit der Folge, dass auch die Anleihenrenditen steigen könnten.
Interessanterweise gewann der Dollar unter diesen Umständen an Stärke, was die Diskussion darüber entfacht, inwieweit die Fed künftig die Zinsen verkürzen könnte. Die Fed-Fonds-Futures für das nächste Jahr rutschten in den negativen Bereich, wobei der Dezember um 11 Ticks fiel.
Eine gewisse Aufregung verursachte auch der schnelle Anstieg der Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen, die um 4.443% von 4.279% stiegen und damit den Höchststand der letzten Woche von 4.388% überschritten. Auch die zweijährigen Renditen kletterten von 4.189% auf 4.316%.
Ein entscheidender Punkt bleibt, ob Trump oder Harris ein vollständiges Mandat erlangen. Beide Kandidaten sind bereit, fiskalische Maßnahmen zu ergreifen, die finanzielle Auswirkungen haben könnten. Ein geteiltes Mandat könnte den fiskalischen Schaden begrenzen und wäre damit ein positiveres Resultat für Anleihebesitzer.
Am Aktienmarkt kletterten die S&P 500- und Nasdaq-Futures um jeweils über 1%, während sich die EUROSTOXX 50-, DAX- und FTSE-Futures ebenfalls im grünen Bereich bewegten. In Asien hingegen schwächelte der breiteste Index von MSCI für Asien-Pazifik-Aktien außerhalb Japans, obwohl der japanische Nikkei unterstützt durch einen schwächeren Yen um 2.2% zulegte.
Die Entwicklungen am Devisenmarkt führten zu einem Anstieg des Dollar-Index um 1.5% und einem Rückgang des Euro um 1.6% auf $1.0748, ein deutlicher Rückschlag vom Einmonatshoch über Nacht von $1.0937.