23. September, 2024

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Marktturbulenzen im September: Goldman Sachs gibt Einblicke in neue Anlegerstrategien

Marktturbulenzen im September: Goldman Sachs gibt Einblicke in neue Anlegerstrategien

Der September gilt traditionell als schwieriger Monat für den Aktienmarkt, und auch dieses Jahr bildet keine Ausnahme. Der S&P 500 fiel in der ersten Woche des Monats um 4,25 %, was auf weitere turbulente Monate hindeuten könnte. Eine Analyse der Bespoke Investment Group zeigt, dass in den vier vergangenen Fällen, in denen der S&P 500 in der ersten Woche des Jahres mehr als 2,5 % im Minus lag, der restliche Monat noch schwächer ausfiel.

Mit einer bevorstehenden Wahl und Unsicherheiten über Zinssenkungen fragen sich viele Anleger, wie sie ihr Portfolio am besten ausrichten können. Elizabeth Burton, Managing Director und Client Investment Strategist bei Goldman Sachs, sprach darüber mit CNBC. Burton, die zuvor Chief Investment Officer des Employees' Retirement System des Staates Hawaii war und dort 19 Milliarden US-Dollar verwaltete, gibt Einblick in die Bedenken institutioneller Anleger.

Während Inflation im ersten Halbjahr ein Hauptanliegen war, beschäftigen Burtons Klienten nun vor allem Risiken für das US-Wachstum. Trotz diversifizierter Portfolios sind 80 bis 90 % ihrer Investments weiterhin eng mit dem US-Wachstum verknüpft.

Goldman Sachs bleibt „konstruktiv bei Small Caps“. Diese Aktien kleinerer Unternehmen können aufgrund ihres Wachstumspotenzials schneller expandieren, auch wenn sie höhere Volatilitätsrisiken mit sich bringen. Eine defensive Strategie könnte ebenfalls sinnvoll sein. Unternehmen mit hoher Verschuldung oder inkonsistenter Ertragslage sind anfälliger für Konjunkturschwankungen. Blue-Chip-Unternehmen oder Firmen mit soliden Grundlagen gelten als sicherere Optionen in turbulenten Zeiten.

Burton erwähnte auch das Potenzial von britischen Aktien, zugänglich durch ETFs wie den iShares MSCI United Kingdom ETF (NYSE:EWU), der große und mittelgroße Unternehmen des Vereinigten Königreichs abdeckt. Trotz positiver Inflations- und Wirtschaftsprognosen von Goldman Sachs zeigt Burton sich vorsichtig und warnt vor dauerhaft hoher Inflation und möglichen Risiken durch steigende Anleiherenditen.

Auch das rapide Wachstum des private credit-Marktes thematisierte Burton. Dieser hat sich in den letzten vier Jahren von einer Billion auf 1,7 Billionen US-Dollar entwickelt und könnte bis 2028 auf 2,8 Billionen anwachsen. Burton sieht im Übergang zu einer neuen Phase, in der Spezialfinanzierungen und Nischensektoren mehr Aufmerksamkeit erhalten, weiterhin großes Potenzial.

Im institutionellen Bereich führend, öffnet private credit nun auch für Privatanleger seine Tore. Ein Beispiel ist der geplante SPDR SSGA Apollo IG Public & Private Credit ETF, der in zinstragende Schuldtitel und private Kreditanlagen investiert. Eine weitere Zugangsmöglichkeit sind immobilienbasierte private Kreditfonds wie der Ascent Income Fund von EquityMultiple, der stabile Erträge aus vorrangigem kommerziellem Immobilienschulden erzielt und eine historische Ausschüttungsrendite von 12,1 % aufweist.

Abschließend empfahl Burton eine alternative Portfolioallokation, die zu gleichen Teilen aus Aktien, Anleihen und realen Vermögenswerten besteht. Letztere umfassen Immobilien, Infrastruktur und Rohstoffaktien.

Turbulente Märkte bieten zwar Herausforderungen, gleichzeitig aber auch Chancen für disziplinierte Anleger. Durch Diversifikation, Qualität und überlegte Portfolioallokation können sowohl private als auch institutionelle Investoren die stürmischen Zeiten im September überstehen und ihre langfristigen Anlageziele im Blick behalten.