Südkoreas Aktienmarkt befindet sich in einer prekären Lage. Ein tragischer Flugzeugabsturz sowie politische Unsicherheiten sorgten dafür, dass die südkoreanischen Börsen das Jahr 2024 mit einem Verlust von fast 10% abschlossen. Auslöser des jüngsten Rückschlags war der Absturz einer Maschine der Billigfluggesellschaft Jeju Air, was deren Aktien in einen Rekordtiefststand stürzen ließ.
Der Kospi-Index schloss am Montag mit einem Minus von 0,2% und beendete somit ein Jahr, das in auffälligem Kontrast zu dem 19%igen Anstieg im Vorjahr steht. Weder das staatliche Programm zur Steigerung der Bewertungen börsennotierter Unternehmen, die oft unter dem "Korea-Abschlag" leiden, noch andere Maßnahmen konnten dem Markt eine positive Wendung verleihen.
Zusätzlich verstärkte der dramatische Verfall des südkoreanischen Won um 12% gegenüber dem US-Dollar die düstere Marktsituation. Politische Unsicherheiten, bedingt durch die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol und das darauf folgende Hin und Her an der Staatsspitze, verstärken die wirtschaftliche Misere. Nachdem sogar das Kriegsrecht für kurze Zeit ausgerufen wurde, trat Vizepremier und Finanzminister Choi Sang-mok am Freitag als amtierender Präsident in Erscheinung.
Analysten der Economist Intelligence Unit äußerten Bedenken, dass die fehlende politische Stabilität in der Zentralregierung die Entscheidungsfindung lähmen und die Regierung auf Basisaufgaben beschränken könnte. Auch die Opposition könnte sich zu einer Amtsenthebung des amtierenden Präsidenten Choi gezwungen sehen, falls er sich, wie sein Vorgänger, weigert, Richter für das Verfassungsgericht zu ernennen.