22. Oktober, 2024

Märkte

Marktstimmung vor den Wahlen: Investoren auf wackligem Boden

Marktstimmung vor den Wahlen: Investoren auf wackligem Boden

Die asiatischen Börsen gaben am Dienstag nach, während die Renditen von Anleihen und der Dollar auf Mehrmonatshochs stiegen. Gleichzeitig handelte Gold nahe an Rekordhöhen, da sich Investoren vor der bevorstehenden US-Wahl absicherten.

Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen erhöhten sich in Asien um drei Basispunkte auf 4,21 % und erreichten damit das höchste Niveau seit Ende Juli. Indizes für US- und FTSE-Futures schwankten indes 0,2 % nach unten, während europäische Futures um 0,1 % zulegten.

Auch in Japan zogen Anleger Liquidität ab, da am Sonntag eine Parlamentswahl bevorsteht. Dort fielen sowohl Aktien, Anleihen als auch der Yen im Einklang mit der Entwicklung der US-Staatsanleihen. Der Nikkei sank um 1,4 % und verzeichnete seinen tiefsten Stand seit Anfang Oktober, während der Yen erstmalig seit Juli die Marke von 151 pro Dollar erreichte.

Naka Matsuzawa, Makrostratege bei Nomura, erklärt, dass es sich um eine leichte Kapitalflucht aus Japan handele. Breiter gesehen beginne der Markt mit Spekulationen über einen republikanischen Wahlerfolg in den USA, was Inflationserwartungen und Termprämien ansteigen lasse.

Der MSCI-Index der Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans fiel um 0,7 %, während Referenzindizes in Australien und Südkorea jeweils mehr als 1 % verloren. In China blieben die Märkte unter den jüngsten Höchstständen gefangen, während die Marktteilnehmer auf konkretere Unterstützungsmaßnahmen der Regierung hoffen. In Hongkong stagnierte der Hang Seng, während der Shanghai Composite um 0,2 % zulegte.

Derweil stabilisierten sich die Devisenmärkte nach einem Abverkauf fast aller Währungen zugunsten des Dollars. Der australische und der neuseeländische Dollar legten jeweils um etwa 0,5 % gegenüber dem US-Dollar zu, während Euro und Sterling um 0,1 % gewannen.

Die Rohstoffmärkte gerieten durch enttäuschende Nachrichten zur chinesischen Nachfrage unter Druck. Eisenerzpreise sanken um mehr als 1 % in Singapur auf 100,70 Dollar pro Tonne, während Kupferpreise sich stabilisierten. Ölpreise blieben ebenfalls stabil, wobei Brent-Rohöl in Asien bei 73,96 Dollar pro Barrel notierte.

Angesichts eines mageren Wirtschaftskalenders richtet sich die Aufmerksamkeit nun verstärkt auf die US-Unternehmensberichte, um Aufschluss über die wirtschaftliche Lage und die Marktstimmung zu bekommen. General Motors, Texas Instruments, Verizon, Lockheed Martin und 3M stehen mit ihren Ergebnissen an.