02. Oktober, 2024

Märkte

Marktstimmung schwankt: Dax stabilisiert sich – Konflikt im Nahen Osten sorgt für Unsicherheit

Marktstimmung schwankt: Dax stabilisiert sich – Konflikt im Nahen Osten sorgt für Unsicherheit

Der deutsche Leitindex Dax hat nach einer Rekordrally und jüngsten Verlusten am Mittwoch einen Stabilisierungsversuch unternommen. In der ersten Handelsstunde verbuchte der Dax einen Zuwachs von 0,15 Prozent auf 19.242,19 Punkte. Währenddessen sank der MDax der mittelgroßen Unternehmen um 0,06 Prozent auf 26.819,82 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte um knapp 0,5 Prozent zulegen.

Nach einem schwachen Start in die Woche hatte der Dax am Dienstag zunächst Boden gutgemacht, geriet jedoch am Abend aufgrund von Berichten über einen drohenden Raketenangriff des Iran auf Israel wieder ins Minus. Diese Berichte bewahrheiteten sich und stürzten den Markt in Unsicherheit. Israel droht nun mit Vergeltungsmaßnahmen, was die Nervosität weiter schürt.

"Die Eskalation des Nahost-Konfliktes hat die Unsicherheit an den Börsen zurückgebracht", kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Steigende Volatilitätsindizes und kletternde Ölpreise untermauern seine Aussage. Trotz dieser Turbulenzen hält sich der Dax stabil über der Marke von 19.000 Punkten. Altmann betont, dass diese Marke eine erste wichtige Unterstützung darstellt und dass darunter die 50- und 100-Tage-Durchschnittslinien weiteren Halt bieten könnten.

Ein neuer Dax-Rekord scheint momentan außer Reichweite, so Charttechniker Martin Utschneider vom Finanzinformationsdienstleister Finanzethos. Der bisherige Höchststand von knapp 19.492 Punkten war am Freitag erreicht worden. Utschneider sieht Anzeichen für eine "kurzfristige Konsolidierungstendenz", die den übergeordneten Aufwärtstrend jedoch nicht gefährdet. Panikreaktionen erwartet er nicht.

Im Zuge der angespannten Lage im Nahen Osten profitieren die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt. Mit Kursgewinnen von 1,9 beziehungsweise 1 Prozent zählen ihre Aktien zu den Spitzenreitern im Dax und MDax.

Schwierigkeiten zeigt hingegen der Nebenwerte-Index SDax, wo die Aktien von Renk um 4,7 Prozent auf 21,36 Euro fielen. Hauptverantwortlich ist hier die Nachricht, dass Hauptaktionär Triton einen großen Teil seines Pakets verkauft. Laut Bloomberg bietet die von Triton kontrollierte Firma Rebecca Bidco Aktien im Wert von 385 Millionen Euro an, zu einem Preis von 21 Euro je Stück.

Die Reaktionen der Sportartikelhersteller Adidas und Puma auf den deutlichen Umsatzrückgang von US-Konkurrent Nike fielen unterschiedlich aus. Adidas gewann 2,6 Prozent und eroberte die Dax-Spitze, während Puma im MDax leicht ins Minus rutschte. Die US-Bank JPMorgan sieht spezifische Unternehmensprobleme bei den Amerikanern, was laut UBS-Analystin Zuzanna Pusz Adidas in die Karten spielt.

Im MDax führte Gea mit einem Plus von 4 Prozent die Gewinnerliste an. Der Anlagenbauer hat die für 2026 gesetzten Finanzziele bereits auf das Jahr 2024 vorgezogen, was die Anleger ebenso überzeugte wie die neuen langfristigen Ziele.

Die Titel von SDax-Spitzenreiter Grenke stiegen um 4,8 Prozent. Der Leasingspezialist konnte sein Neugeschäft im dritten Quartal ausbauen und sieht sich auf Kurs für das Jahresziel. Das Unternehmen hatte zudem angekündigt, rund 2,3 Millionen eigene Aktien zurückzukaufen.

Dagegen mussten die Aktien der Luftfahrt- und Reisebranche angesichts des Nahost-Konflikts weitere Verluste hinnehmen. Lufthansa und Tui büßten jeweils mehr als 2 Prozent ein.