Zahlreiche Handelsplattformen für Privatanleger haben ihre Nutzer darauf hingewiesen, dass es am Dienstag zu Störungen im Handel kommen könnte, da die US-Wahlen die Märkte in Aufruhr versetzen könnten. Extreme Bedingungen könnten zu sogenannten Circuit Breakern führen, warnte unter anderem eToro. Inzwischen hat Trading 212, eine der größten Apps für den Tageshandel in Europa, darauf hingewiesen, dass einige Handelsplätze vorübergehende Handelspausen einlegen könnten, um die Märkte zu stabilisieren. Auch die in London ansässige Plattform Freetrade plant, Warnungen bezüglich der erwarteten Volatilität an ihre Nutzer zu versenden.
Da die Wahllokale mancherorts erst tief in der New Yorker Nacht schließen, ist es wahrscheinlich, dass sich die Volatilität auch auf die Eröffnungssitzungen am Mittwoch auswirken wird. Dies geschieht, während sich die Märkte auf weitere Überraschungen einstellen, da sowohl die US-Notenbank als auch die Bank of England für Donnerstag Zinsankündigungen geplant haben.
"Anleger sollten darauf vorbereitet sein, starke Marktschwankungen sowohl nach oben als auch unten zu erwarten, sowie Schwierigkeiten bei der Ausführung von Trades," erklärte Alexander Campbell, ein Sprecher von Freetrade. "Für Privatanleger, die sich in einem Strudel geopolitischer und wirtschaftlicher Störungen gefangen fühlen, ist es entscheidend, dass sie sich an ihre Anlagestrategie halten."
Dennoch sind solche Warnungen laut zwei Mitarbeitern von Handelsfirmen oft standardmäßige Vorsichtsmaßnahmen, die bei erwarteter Volatilität ausgesprochen werden. Diese Marktakteure sehen gegenwärtig keine bedeutenden Handelsstörungen.
Charles Schwab und Interactive Brokers hingegen haben nach eigenen Angaben keine Warnmeldungen verschickt. "Wir erwarten derzeit keine Probleme," sagte ein Sprecher des in Greenwich, Connecticut ansässigen Unternehmens Interactive Brokers. "Wir haben heute ein großes Handelsvolumen an der Börse gesehen mit über 50 Millionen gehandelten Präsidentschaftsverträgen."
Der Aufstieg provisionsfreier Handels-Apps hat eine neue Klasse von Tageshändlern hervorgebracht, die weltweit eine bedeutende Marktmacht darstellen. Zum Beispiel machen Privatanleger mehr als ein Viertel des Volumens im boomenden Bereich der Zero-Day-Aktienoptionen aus.