20. Januar, 2025

Märkte

Markterholung in Europa setzt sich verhalten fort: Trump gibt Entwarnung bei Zöllen

Markterholung in Europa setzt sich verhalten fort: Trump gibt Entwarnung bei Zöllen

Die europäischen Aktienmärkte setzten ihre positive Entwicklung aus der Vorwoche verlangsamt fort, angeführt durch die Ernennung Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Eine Meldung des "Wall Street Journal" sorgte für Aufatmen: Trump plane vorerst keine Verschärfung der Zollpolitik gegenüber China, Kanada und Mexiko. Stattdessen sollen die Handelsbeziehungen mit diesen Nationen einer gründlichen Prüfung unterzogen werden. Der EuroStoxx 50 erreichte am Montagnachmittag den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 und schloss um 0,31 Prozent höher bei 5.164,44 Punkten. Auch der Schweizer SMI und der britische FTSE 100 zeigten eine positive Tendenz, mit Anstiegen von 0,39 Prozent auf 12.037,22 Punkte und 0,18 Prozent auf 8.520,54 Punkte jeweils. Besonders auffällig erholte sich der europäische Autosektor, der von möglichen Strafzöllen seitens Trump bedroht war, was ihn zu einem der stärksten Sektoren Europas machte. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets kommentierte, dass geopolitische Drohgebärden und Handelsspannungen weiterhin die Marktvolatilität in den kommenden Jahren bestimmen könnten. Als schwächster Sektor erwiesen sich die Versorger, da Trump weiterhin fossile Brennstoffe unterstützte und gegen Windenergie protestierte. Die Nachfrage nach Aktien der Rüstungs- und Militärtechnikunternehmen stieg, ausgelöst durch Trumps Forderung nach erhöhten Verteidigungsausgaben der Nato-Mitgliedsstaaten. So legten Thales um 0,7 Prozent und Airbus um 1,6 Prozent zu. Im Bankenbereich rückte die Commerzbank ins Rampenlicht, deren Aktienwert um 3,0 Prozent stieg, als sie Maßnahmen zur Abwehr einer möglichen Übernahme durch die Unicredit prüfte. Diese legte wiederum um 1,5 Prozent zu. Unterdessen denkt die spanische Bank Santander über einen Rückzug aus Großbritannien nach, aufgrund niedrigerer Renditen. Trotz des Dementis eines Sprechers, Großbritannien bleibe ein Kernmarkt, kletterte die Santander-Aktie um 2,0 Prozent. Währenddessen büßte die spanische Telefonica nach einem unerwarteten Wechsel an der Unternehmensspitze 2,7 Prozent ihres Wertes ein.