Der EuroStoxx 50 konnte an diesem Mittwoch seine positive Entwicklung fortsetzen und verzeichnete zur Mittagszeit einen Anstieg um 0,56 Prozent, womit der Index der Eurozone auf 4.905,76 Punkte kletterte. Der Leitindex setzte damit seinen Gewinnkurs fort und durchbrach die 50-Tage-Linie, ein Indikator für kurz- bis mittelfristige Trends. Nur die bedeutendere 200-Tage-Linie bleibt bislang unerreicht.
Finanzmarktexperte Andreas Lipkow sieht die Optimisten in Europa aktuell auf dem Vormarsch, was auch auf starken Rückenwind der US-Börsen zurückzuführen ist. Der Pariser Cac 40 profitierte ebenfalls und legte trotz politischer Spannungen in Frankreich um 0,34 Prozent auf 7.279,82 Punkte zu. Rund drei Monate nach Amtsantritt der neuen französischen Regierung gerät Premier Michel Barniers Kabinett durch eskalierende Haushaltsstreitigkeiten unter Druck. Zwei Misstrauensanträge stehen zur Abstimmung in der Nationalversammlung an.
Nannette Hechler-Fayd'herbe von Lombard Odier sieht die Probleme in Frankreich weniger kritisch und verweist auf das moderate Leistungsbilanzdefizit des Landes. Sie betont, dass dies keine Krise wie 2012 und 2013 sei und interne Lösungen möglich erscheinen.
In der Schweiz ließ die Dynamik des SMI nach, der Index gab um 0,50 Prozent auf 11.775,53 Zähler nach. Auch der britische FTSE 100 notierte schwächer und verlor 0,32 Prozent auf 8.332,85 Punkte. Unternehmensmeldungen blieben in Europa spärlich, jedoch zog MediaForEurope mit Übernahmespekulationen rund um ProSiebenSat.1 die Aufmerksamkeit auf sich. Laut Berichten der "Il Messagero" verhandelt der Mediengigant über einen Milliardenkredit, der möglicherweise eine Übernahme des deutschen TV-Unternehmens finanzieren könnte. Die ProSiebenSat.1-Aktien legten in der Folge um fast 11 Prozent zu, während MFE seit Jahren an der Aufstockung seiner Beteiligung arbeitet.