Der Kurs der deutschen Bundesanleihen geriet am Freitag erheblich unter Druck, was die Renditen dieser Wertpapiere in die Höhe schnellen ließ. Im Zuge des Tages vermeldeten führende Fraktionen der Union, SPD und Grünen ihre Übereinkunft über ein umfangreiches Verteidigungs- und Infrastrukturpaket. Diese Informationen stammen direkt aus Berliner Regierungskreisen und sorgten für ein reges Interesse der Presse.
Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future, der als Indikator für Marktbewegungen dient, verlor 0,73 Prozent und landete bei 126,64 Punkten. Die damit verbundene Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg zusehends und erreichte einen Stand von 2,93 Prozent. Auch in anderen Staaten der Eurozone wurden vergleichbare Renditesteigerungen verzeichnet.
Der Rückgang des Bund-Futures stand zuletzt stark unter dem Einfluss der Erwartung einer zunehmenden Staatsverschuldung. Dies entfachte sich durch die in Aussicht gestellten Finanzpakete Deutschlands. Während der Woche hatten vorherige Debatten zur möglichen Einigung noch eine Stabilisierung bewirkt, die allerdings nicht von Dauer sein sollte.
Die beschlossene Übereinkunft könnte bereits am kommenden Dienstag im Bundestag zur Abstimmung gelangen, jedoch ist auch im Bundesrat eine Zustimmung erforderlich. Beide Gremien benötigen dazu eine qualifizierte Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen. Der Erfolg dieser Abstimmungen bleibt somit abzuwarten.