Märkte in der Realität angekommen: US-Wirtschaft unter Druck

Über Monate hinweg schien es, als wären die Finanzmärkte in einer Art Trance gefangen. Unbeeindruckt von politischen und geopolitischen Spannungen, die längst historische Ausmaße erreicht hatten, verzeichneten sie einen Rekord nach dem anderen. Die von der westlichen Führungsmacht angetriebenen Veränderungen der Welthandelsordnung, die möglicherweise bereits unumkehrbar erschienen? Für die Akteure des Finanzmarkts schien es keine große Rolle zu spielen. Schließlich wird schon alles nicht so schlimm werden, dachte man. Nun erfahren die Börsen eine Art Realitätsschock, der längst überfällig war. Noch nie wurde die Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten so sehr gegen den bestehenden ökonomischen Konsens und die Expertise betrieben wie unter der neuen Führung. Dabei könnte es ironischerweise eben diese Marktentwicklung sein, die den Präsidenten zumindest teilweise dazu zwingt, auf einen vernünftigeren ökonomischen Kurs einzuschwenken.