Die Launen der US-Aktienmärkte gleichen einem Drahtseilakt: Nach der Sitzung der US-Notenbank und gemischten Quartalszahlen der Technologie-Giganten startet der Handel am Donnerstag ohne klare Ausrichtung. Während der Broker IG den Dow Jones vorbörslich 0,1 Prozent im Minus sieht, zeigt der Nasdaq 100 mit einem erwarteten Plus von 0,5 Prozent mehr Vitalität.
Die Entscheidung der US-Notenbank, die Leitzinsen stabil zu halten und keine schnelle Zinssenkung anzukündigen, erregte unterschiedliche Reaktionen. Es war die erste Sitzung unter dem erneut ins Amt gekommenen Donald Trump, der prompt die Fed wegen der seiner Meinung nach misslungenen Inflationspolitik kritisierte. Laut Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg herrscht Sorge über mögliche inflationäre Konsequenzen von Trumps politischen Plänen.
Innerhalb der schillernden "Magnificent 7" sorgte Microsoft für negative Schlagzeilen durch schwache Cloud-Wachstumszahlen. Die Aktie fiel vorbörslich um 4,0 Prozent. Im Gegensatz dazu überraschten Tesla und Meta positiv. Teslas Quartalszahlen verfehlten zwar die Erwartungen, dennoch konnte der Kurs durch die Aussicht auf neues Umsatzwachstum anziehen. Tesla-Chef Elon Musk prophezeite gar ein "episches" Wachstum. Mete beeindruckte mit einem 21-prozentigen Umsatzwachstum und öffneten die Tore für eine verheißungsvolle Zukunft im KI-Sektor. Meta verteuerte sich vorbörslich leicht.
Ein erfreuliches Ergebnis lieferte IBM, dessen Aktien dank positiver Prognosen für KI-bezogene Aufträge kräftig anstiegen. Dagegen musste sich UPS mit einem düsteren Umsatzausblick abfinden; die Aktien des Logistikriesen brachen vorbörslich um über 13 Prozent ein, getrieben durch den Rückgang der Versandnachfrage und eine stärkere Ausrichtung der Kunden auf günstigere Versandlösungen.