04. Februar, 2025

Märkte

Marktberuhigung nach turbulentem Wochenauftakt an den US-Börsen

Marktberuhigung nach turbulentem Wochenauftakt an den US-Börsen

Die US-Börsen konnten nach einem anfänglich holprigen Wochenbeginn ihre Verluste am Montag deutlich eindämmen. Uneinheitliche Entscheidungen in Bezug auf die US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump bleiben ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die Märkte. Obwohl Trump am Wochenende hohe Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China genehmigte, verschob er die Einführung der Zölle auf mexikanische Produkte um einen Monat. Der Dow Jones Industrial, der am Freitag beinahe sein Rekordhoch von Anfang Dezember erreicht hatte, startete mit einem Rückgang von anderthalb Prozent in die Woche, konnte sich jedoch stabilisieren und verlor lediglich 0,09 Prozent auf 44.503,89 Punkte. Auch der S&P 500, der sich ebenfalls nahe seinem Rekordhoch bewegt hatte, gab um 0,51 Prozent auf 6.009,47 Punkte nach. Der VIX-Index, bekannt als das "Angstbarometer", zeigte eine verringerte Anlegervolatilität und erreichte kurzzeitig den höchsten Stand seit der Vorweihnachtszeit – eine Phase, in der die US-Notenbank Fed die Erwartungen auf zukünftige Zinssenkungen bremste. Auch der technologielastige Nasdaq 100 war betroffen und verlor 0,56 Prozent, nach einem vorübergehenden Rückgang von über zwei Prozent. Trotz zwischenzeitlicher Hoffnungen auf eine Verschiebung der Zölle auf März dementierte das Weiße Haus dies und kündigte deren Beginn für Anfang Februar an, was die negativen Marktschwankungen verstärkte. Die Aufmerksamkeit auf die veröffentlichten positiven US-Industrie- und Bausektordaten wurde durch die zollpolitische Entwicklung gemindert. Das US-Industriebarometer gab jedoch Anlass zur Hoffnung, indem der ISM-Index und der Beschäftigungsindex im Januar Wachstumswerte verzeichneten. "Die Fed wird sich durch diese Entwicklungen in ihrer abwartenden Position bestätigt fühlen, insbesondere angesichts der bestehenden Unsicherheiten durch die Handelskonflikte," kommentiert Ralf Umlauf, Analyst bei Helaba. Aktien von Autoherstellern, die durch einen möglichen Handelskrieg besonders gefährdet sind, zeigten leichte Erholungstendenzen, blieben jedoch insgesamt unter Druck. General Motors fiel um 3,1 Prozent, Ford verlor 1,7 Prozent und die in New York gehandelten ADRs von Stellantis sanken um 4,0 Prozent. Während Tesla um 6,1 Prozent und Rivian um 1,6 Prozent nachgaben, konnten Lucid ins Plus drehen und um 0,9 Prozent zulegen. Laut Philippe Houchois von Jefferies erschwert die Auslagerung von Endmontageprozessen ins Ausland die Situation für US-Hersteller, da ohne Entspannung im Zollstreit die Fahrzeugpreise steigen könnten. Im Halbleiterbereich wurden die Kursverluste ebenfalls gemildert. Nvidia verlor zuletzt noch 2,6 Prozent und Broadcom 1,2 Prozent. Die Branche verzeichnete kürzlich Schocks, hervorgerufen durch das KI-Startup DeepSeek, das mit einem kostengünstigen KI-Modell Sorgen über die Konkurrenz aus China weckte. Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown hebt hervor, dass viele Komponenten, die für KI-Rechenzentren benötigt und importiert werden, direkt von den Zollmaßnahmen betroffen sind, insbesondere jene aus China.