18. September, 2024

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Marktbericht: Onkologie-Aktien und Hedgefond-Strategien im Fokus

Marktbericht: Onkologie-Aktien und Hedgefond-Strategien im Fokus

Die Onkologie bleibt einer der größten Sektoren im Bereich der Lebenswissenschaften, und das aus gutem Grund: Krebs ist die zweithäufigste Todesursache weltweit, gleich hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Jahr 2024 werden 11 der 15 führenden Krankheiten weltweit nach der Anzahl aktiver Medikamente krebsspezifisch sein. Brustkrebs steht hierbei mit rund 1.031 in der Entwicklung befindlichen Wirkstoffen an der Spitze.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert bis 2050 über 35 Millionen neue Krebsfälle - ein Anstieg um 77 % gegenüber den geschätzten 20 Millionen Fällen im Jahr 2022. Ein Großteil dieser Zunahme ist auf eine alternde und wachsende Bevölkerung sowie eine erhöhte Exposition gegenüber Risikofaktoren zurückzuführen, von denen viele mit der sozioökonomischen Entwicklung zusammenhängen. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen haben Patienten heute Zugang zu weniger als der Hälfte der von der WHO als essenziell erachteten Krebsmedikamente. Ohne Gegenmaßnahmen könnten in diesen Regionen innerhalb des nächsten Jahrzehnts nahezu 75 % der weltweiten Krebstodesfälle auftreten.

In der Entwicklung neuer Krebstherapien haben Biotech- und Pharmaunternehmen den Wettlauf aufgenommen. Während traditionelle Krebsmedikamente darauf abzielen, die Zellreplikation zu verlangsamen oder Krebszellen schneller abzutöten als gesunde Zellen, stehen nun innovative Methoden im Fokus. Diese umfassen die Modifikation von Immunzellen, den Einsatz von mRNA sowie die frühzeitige Erkennung durch einfache Bluttests. Die Forschung, Entwicklung und Screening von Krebspräparaten ist essentiell, kommt jedoch mit steigenden Kosten – die weltweiten Ausgaben für Onkologie sollen dieses Jahr die Marke von 250 Milliarden US-Dollar übersteigen.

Ein leuchtendes Beispiel ist das Medikament Keytruda von Merck, das allein im letzten Jahr einen Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar generierte. Die globale Onkologiemarktgröße wurde 2023 auf rund 201,75 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2032 die 518,25 Milliarden US-Dollar-Marke überschreiten, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 11,3 %.

Merus NV, ein auf Antikörper-basierte Krebstherapien spezialisiertes Biotechnologieunternehmen, hat kürzlich die Phase-3-Studie LiGeR-HN2 für Petosemtamab gestartet. Diese zielt auf Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich bei Patienten in der zweiten oder dritten Behandlungsphase ab. Stifel erhöhte das Kursziel der Merus-Aktie auf 99 US-Dollar, basierend auf vielversprechenden Phase-1b-Daten, und BofA Securities behielt eine „Kauf“-Bewertung bei und hob das Kursziel auf 76 US-Dollar an.

In Q2 2024 hielten 54 Hedgefonds, darunter Commodore Capital, große Anteile an Merus. Trotz dieser positiven Entwicklungen rangiert Merus NV auf Platz 8 unserer Liste der schlechtesten Krebsvorratsaktien, die man laut Leerverkäufern erwerben kann. Doch es lohnt sich, einen Blick auf weniger bekannte KI-Aktien zu werfen, die noch größere Potenziale aufweisen könnten.