05. Oktober, 2024

Wirtschaft

Marc Rowan: Vom Sorgenkind zum Architekten einer neuen Finanzära

Marc Rowan: Vom Sorgenkind zum Architekten einer neuen Finanzära

Marc Rowan, Mitbegründer von Apollo Global, blickte in den 1980er Jahren mit Sorge auf seine Zukunft in der Finanzwelt. Als junger Absolvent der Wharton School of Business fühlte er sich in seiner Karriere bei der Investmentbank Drexel Burnham Lambert zu spät für das ganz große Geld berufen. Doch das Schicksal sollte ihm in der Folgezeit eine zweite Chance bieten. Vor zwei Jahrzehnten, im Schatten der Lehman-Pleite, erklärte Rowan entschlossen, dass Phasen des Umbruchs die größten Chancen für finanzielle Neugestaltung bieten.

Heute, als lenkendes Haupt von Apollo Global, verfolgt der 62-jährige Rowan das Ziel, das Unternehmen zum zentralen Akteur in den globalen Finanzmärkten zu etablieren. Der Einfluss traditioneller Banken sei rückläufig, so Rowans Überzeugung, während Vermögensverwalter zunehmend das Rückgrat der Kreditmärkte bilden. Apollo, einst als Nischenakteur in der Leveraged-Buyout-Szene gestartet, strebt nun an, ein vollständiges Finanzierungsspektrum für Unternehmen jeglicher Bonitätsstufe zu offerieren. Die Übernahme der Versicherungsgesellschaft Athene 2022 untermauert diese Ambitionen.

Rowans Karriere war stets von ambitionierten Projekten geprägt. Zu seinen Meisterstücken zählen der Aufbau von Athene und die Entwicklung wegweisender Kooperationen, unter anderem mit Citigroup und BNP Paribas, um Apollo in neue Höhen zu katapultieren. Trotz seiner Vorliebe für den Hintergrund hat er Apollos Geschäft erfolgreich transformiert und dabei seinem Ruf als taktisch und intellektuell versierter Vordenker alle Ehre gemacht.

Gleichzeitig gibt es Stimmen, die sich skeptisch über das angeblich "menschlichere" Apollo äußern. Nichtsdestotrotz bleibt Rowan unerschütterlich in seiner Überzeugung, dass sich die Finanzlandschaft im Wandel befindet – ein Wandel, in dem Apollo eine führende Rolle spielen soll.