Investor und Milliardär Marc Lasry hat sein Interesse an der Übernahme der NWSL-Mannschaft North Carolina Courage aufgegeben. Sein Fond nannte die Regeln der Liga bezüglich Private-Equity-Beteiligungen als Grund für den Rückzug des Angebots. Zuvor hatte Lasry einen Kauf des Teams von Besitzer Steve Malik mit einer Bewertung von etwa 108 Millionen Dollar in Erwägung gezogen. Der Plan umfasste den Erwerb von 60 Prozent der Anteile, dokumentiert durch einen Letter of Intent, der als unverbindliches Rahmenwerk für den Deal dienen sollte. Die Beteiligten, darunter die Liga und Malik, konnten sich jedoch nicht auf eine akzeptable Struktur für das Geschäft einigen. Sowohl Lasrys Avenue Sports Fund als auch Lasry selbst zogen verschiedene Kaufansätze in Betracht, scheiterten jedoch letztlich an den strengen Vorgaben der Ligaregeln. Diese ermöglichen es zwar, dass Private-Equity-Fonds Mehrheitsanteile an Teams besitzen, aber nicht in einer kontrollierenden Rolle, was bisher in keiner anderen großen US-Liga der Fall ist. Die Besonderheit der NWSL zeigt sich am Beispiel des Clubs Bay FC, der unter der Leitung des Finanzgiganten Sixth Street steht. In einer offiziellen Stellungnahme lobte Lasrys Fond zwar die bisherigen Partner, darunter die Liga und dessen Kommissarin Jessica Berman, bestätigte jedoch, dass man von der spezifischen Investition in die Courage aufgrund der geltenden Regularien Abstand nehmen werde. Trotz des Abbruchs der Verhandlungen werde Avenue Sports nach weiteren Investitionsmöglichkeiten innerhalb dieser dynamischen Liga suchen. Weder die NWSL noch die North Carolina Courage äußerten sich bislang umfassend zu dem geplatzten Deal. Parallel zu den Entwicklungen steht Lasry auch juristisch im Rampenlicht: Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen, was er entschieden zurückwies und seinerseits eine Klage wegen Erpressung einreichte. Die North Carolina Courage, unter der Leitung des Mehrheitseigners Steve Malik, entstanden 2017 aus dem Kauf und Umzug des Western New York Flash. Der Kreis der Minderheitseigner umfasst prominente Namen wie Naomi Osaka. Innerhalb des letzten Jahres erfuhr das Team einen Anstieg seiner Bewertung von 66 auf 91 Millionen Dollar, wobei es gleichzeitig als einziges NWSL-Franchise in den letzten fünf Jahren weder verkauft noch der Liga neu beigetreten ist.