Manchester City überstand am Samstagnachmittag einen frühen Schock gegen Brentford und siegte mit 2:1 im Etihad-Stadion. Yoane Wissa brachte Brentford bereits nach 22 Sekunden in Führung – das schnellste Gegentor, das ein Titelverteidiger in der Premier-League-Geschichte hinnehmen musste. Doch Erling Haaland drehte das Spiel zugunsten von City mit zwei Toren in der ersten Halbzeit und erhöhte seine saisonale Gesamtzahl auf neun Treffer.
Nach der Pause fielen keine weiteren Tore, doch City konnte auf Rodri zurückgreifen, der seine ersten Minuten der Saison absolvierte. In Anbetracht des bevorstehenden wichtigen Champions-League-Spiels gegen Inter war dies wohl das erfreulichste Ereignis des Tages für Pep Guardiola.
Erling Haaland beeindruckte erneut sowohl durch seine spielerische Brillanz als auch durch das Quäntchen Glück, das ihm momentan zuteil wird. So profitierte er etwa von einem glücklichen Abpraller durch Nathan Collins, nach einem Pass von Kevin De Bruyne, der ihm den Ball für sein erstes Tor perfekt vor die Füße legte. Oder vom abgefälschten Ball durch Nathan Pinnock, der dazu beitrug, dass Haalands Drehschuss am Torhüter Mark Flekken vorbei ins Netz fand.
Vor dem Spiel hatte Haaland in drei Begegnungen mit Brentford lediglich ein Tor erzielt – für seine Verhältnisse eher durchschnittlich. Seine Torlosigkeit bei der 1:2-Niederlage im November 2022 führte damals zu einer detaillierten Analyse von Ben Mee auf Sky Sports' Monday Night Football, wie man gegen Haaland spielen könne. Doch wie Mee und seine Teamkollegen jetzt erneut feststellen mussten, kann man sein Bestes geben und trotzdem gegen den wohl reinsten Torjäger seiner Generation unterliegen.
Obwohl Haaland diesmal keinen weiteren Hattrick erzielte, stehen neun Tore in vier Spielen zu Buche – drei mehr als zur selben Zeit seiner phänomenalen, rekordbrechenden Debütsaison. Bei dieser Quote wäre es keine Überraschung, wenn er noch weitere Rekorde bricht.
Wann war ein Gastteam zuletzt nicht nur nach zehn Minuten mit 1:0 in Führung, sondern hatte auch fast drei Viertel des Ballbesitzes im Etihad? Brentford, das letzte Team, das hier siegte (2:1 im November 2022), schien erneut für eine Überraschung sorgen zu können, besonders in den Anfangsminuten. Ihre aggressive Spielweise war für City zunächst schwer zu verkraften, und Wissa's Blitztreffer erinnerte an Sammy Szmodics' Tor in der siebten Minute für Ipswich Town letzten Monat.
Müssen die langsamen Starts von City Anlass zur Sorge geben? Es ist nicht unbekannt, dass City gelegentlich träge beginnt oder schlampige Gegentore kassiert, besonders gegen so effektive Angriffe wie Brentfords. Erfreulich ist jedoch, dass der Champions zuverlässig reagiert – und das taten sie.
Während Wissa am Ende der ersten Halbzeit behandelt wurde, brach ein einzelner Jubelruf "Ja, Rodri!" das Schweigen im Etihad. Ein Fan hatte den Weltklasse-Sechser bemerkt, der für seinen ersten Saisonlauf an der Seitenlinie aufstand. Eine Welle des Applauses folgte, als weitere Zuschauer aufmerksam wurden. Rodris erste Minuten der Saison sorgten für die dringend benötigte Kontrolle im Spiel, die City in den Anfangsminuten fehlte. Brentford blieb in der zweiten Halbzeit, trotz des knappen Ergebnisses, weitgehend ungefährlich.
Dank Rodris Rückkehr und den guten Leistungen von Mateo Kovacic und Rico Lewis während seiner Abwesenheit, zeigt sich City wieder in Topform. Die Titelrivalen hatten gehofft, dass eine gelegentliche Abwesenheit des 28-Jährigen die Chance auf einen kleineren Abstand vergrößern könnte. Doch City hat alle 12 möglichen Punkte bisher geholt. Mit Rodri zurück auf dem Platz scheinen sie nur noch stärker zu werden.