Die Aktien von Manappuram Finance erlebten am Freitag einen dramatischen Einbruch von 16 Prozent – der schwerste Verlust seit März 2020. Auslöser für diesen Rückgang sind die jüngsten Kreditbeschränkungen der indischen Zentralbank für eine Tochtergesellschaft des Unternehmens, was in der Folge zu einer Herabstufung der Bonität führte. Diese Entwicklung schürt Sorgen um mögliche Auswirkungen auf die Erträge des Finanzdienstleisters.
Der Kurs des Unternehmens sank in der Spitze um 18 Prozent auf 145,42 Rupien, den tiefsten Stand seit zehn Monaten. Die Zentralbank von Indien (RBI) hatte zuvor vier nichtbankliche Finanzunternehmen, darunter Manappurams Asirvad Micro Finance, von der Kreditvergabe ausgeschlossen. Grund hierfür seien extrem hohe Zinssätze und erhebliche Aufschläge auf die Finanzierungskosten.
Asirvad trägt rund 27 Prozent zu den konsolidierten verwalteten Vermögenswerten von Manappuram bei, wie aus Schätzungen zweier Brokerhäuser hervorgeht. Infolge der RBI-Maßnahme haben namhafte Analystenhäuser wie Morgan Stanley, Jefferies und Motilal Oswal ihre Bewertung der Aktie herabgestuft und die Kursziele gesenkt.
Morgan Stanley änderte die Einstufung von "übergewichten" zu "gleichgewichten" und reduzierte das Kursziel um 35 Prozent auf 170 Rupien. Manappuram könnte steigende Finanzierungskosten erleben und müsste möglicherweise Asirvad finanziell unterstützen, so die Analysten. Zudem drohen ein moderateres Kreditwachstum, strengere Kreditvergabepraxis und erhöhte Risikovorsorgen.
Auch Jefferies senkte seine Bewertung von "kaufen" auf "halten" und das Kursziel um 38 Prozent auf 167 Rupien, da erwartete Zahlungsausfälle bei Asirvad den Gewinn von Manappuram belasten könnten. Motilal Oswal prognostiziert für 2025 einen Rückgang der Asirvad-Vermögenswerte um 25 Prozent und stuft die Aktie von "kaufen" auf "neutral" herab.
Im Vergleich zu Muthoot Finance, dessen Aktien in diesem Jahr um 32 Prozent zulegten, hat Manappuram seit Jahresbeginn 12 Prozent an Wert verloren.